27. Oktober 2005

Wohin siedelt man eigentlich, wenn man im Internet umzieht? Und wo ist man denn, wenn man überall ist? Wohin übersiedelt demnach diese Zeitungspräsenz?

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Nein. Die bleibt natürlich, wo sie ist. Es weilt Fotograf Michael Gröller gerade in Korea. Codes. Das beschäftigt mich zur Zeit sehr. Im Sinne von "Next Code". Das hat wiederum mit der Konzeption von Räumen zu tun. Warum werden also in den "virtuellen Räumen" Sprachregelungen übernommen, die von der Anwendung auf Realräume stammen? Na, weil uns das bei der Orientierung auf Neuland hilft, wenn man vertraute Kategorien eine Weile mitschleppt. Bleibt bloß jedes Mal wieder die knifflige Frage, bis wann man die alten Bilder abgelegt und durch neue ersetzt haben muß, um auf dem Neuland nicht altmodisch im Kreis zu rennen. Um solche Themenaspekte geht es demnächst im CyberTrail-Abschnitt "Gleisdorf" ... auf dessen Cover man zur Zeit übrigens Gröller bei der Arbeit sieht. Und zur eingangs gestellten Frage: Im Bereich der "Virtual Reality" haben Informationen grundsätzlich ZWEI Orte der Präsenz. Sie haben einen physischen und einen logischen Ort. Das bedeutet z.B.: Informationen, die ich von einer österreichischen Website abrufe, deren Domain (Adresse) auch real in Österreich verankert ist, sind da also auf jeden Fall logisch präsent. Aber der gespeicherte Datenbestand, die physische Präsenz, kann auf einem Rechner an jedem beliebigen Standort der Welt sein. Dieses logische Verknüpfen der Daten an EINER Stelle, obwohl sie im Detail an VIELEN stellen gespeichert sind, gehört zum Wesen von Hypertext. Ich denke, es nützt beim Begreifen der neuen Mediensituation, das vor Augen zu haben.

Cut!

Wo kann man noch sein? Zum Beispiel in einem eher stillen Winkel von Graz, wo einem plötzlich so eine Schönheit unterkommt. Ein atemberaubender Gran Turismo aus Modena, ich schätze, ein Ferrari zwischen 250 und 275, aus den 1960er-Jahren ... das wird eine feine Sucherei, den richtig zuzuordnen, sowas gefällt mir.

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Denn das ist nun mal kein so schriller Herold großer Gesten, wie die meisten jungen Ferrari. Sondern Grandezza auf vier Rädern, die man im Alltag vermutlich übersieht, sollte dieser Wagen im dichten Verkehr an einem vorbei rollen. Understatement pur. Leider gabs für mich keinen offenen Weg hinter das Glas. Wo kann man noch sein? Im Stau. Auf dem Heimweg eine blockierte Autobahn, der Anlaß: Dieses Wohnwagengespann in einer Pose, welche in Amerika wohl "wag the dog" heißt. Da hat also gewissermaßen der Schwanz mit dem Hund gewackelt.

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