4. September 2005

Die Feuerwehrleute in meiner Gegend haben neuralgische Punkte an der Raab offenbar durchnumeriert. Umgedrücktes Grünzeug, etwas Schwemmgut, vereinzelt noch größere Pfützen. Das ist alles was von den heftigen Regenfällen sichtbar blieb. Im harten Kontrast zu den Berichten aus anderen Regionen.

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Von den amerikanischen Südstaaten ganz zu schweigen. Europa hat seine eigenen Bedingungen. Und Erfahrungen mit dem, was man sich unter Nationalimus vorstellen mag. Ich bin sehr neugierig, was öffentliche Diskurse in Amerika nach sich ziehen werden. Darüber was das Nationale sei. Wenn zum Beispiel Verbände der Nationalgarde und deren Ausrüstungen im Süden der Staaten so sehr gebraucht würden, jedoch im Irak stationiert sind. Wenn sich diese Nation in allen nur erdenklichen Weltgegenden militärisch engagiert, den eigenen Leuten zuhause aber in so einer Situation keine angemessene Hilfe leisten kann, einigen davon offenbar auch nicht will.

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Hier ordinierte monochrom-Member Johannes Grenzfurthner im Grazer "forum stadtpark" während der Ausstellungseröffnung zum Projekt "Sowjet-Unterzögersdorf". Nun ist zu dieser ironisch entworfenen "letzten Teilrepublik der Sowjetunion"  mitten in Österreich das zentrale Adventure-Game downloadbar: LINK.

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Mit "Ein Dienstag" ist eine weitere, üppige Tagesstation im "CyberTrail" absolviert. So trägt sich nicht nur diese Geschichte weiter, die derart mit anderen Prozessen verknüpft ist. Es ist auch an diesem Wechselspiel der Ereignisse zwischen virtuellem und analogem Raum festgehalten.

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Der Reisende Emil Gruber und Florian Absenger von "ORTLOS architects".

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Was das Nationale sei. Diese Frage, salopp formuliert, von Napoleon in Europa durchgesetzt, seither in knapp zwei Jahrhunderten mit hohem Blutzoll debattiert, hat offenbar noch immer keine verläßliche Zone der Befriedung erreicht. Unser Blick auf den "Balkan" trübt sich wieder merklich. Slowenien scheint auf dem Trockenen zu sein. Kroatien knapp davor, als wäre bloß noch das "Gotovina-Problem" abzuschütteln. Kleine Grenzkonflikte in Istrien machen keine prominenten Schlagzeilen. Aber was tut sich südlich der alten k. u. k. Militärgrenze? Und wie hängt das alles eigentlich zusammen?

Kann die Sache damit erledigt sein, daß sich die katholischen Südslawen mit dem EU-Europa grade zurechtgefunden haben, der othodoxe, islamische und sonstige Rest muß sehen, wo er bleibt?

Als ich unlängst Beograd besucht habe, Mitte Juli, war Serbiens Außenminister Vuk Draskovic gerade dabei, mit NATO Generalsekretär Jap de Hop Shefer Verhandlungen abzuschließen. Für die Truppenstationierung im Kosovo, für die Durchfahrtsrechte von NATO-Verbänden auf serbischem Terrain etc.

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Ich habe naturgemäß, an der Sprachbarriere stehend, von der dortigen Berichterstattung kaum etwas verstehen können. [BBC Beograd] Zu meiner großen Überraschung fand ich, nach Hause zurückgekehrt, nichts Essenzielles über diese Sache in unseren Zeitungen.

Immerhin hat sich herumgesprochen, daß die Probleme im Kosovo brisant und brutal wie eh erscheinen. Wenn man fragt, womit der Sezessionskrieg Jugoslawiens in den 1990ern begonnen hat, das ist ja keine monokausale Situation gewesen, steht die krisenhafte Entwicklung auf dem Amselfeld an prominenter Stelle der Ursachen.

Inzwischen haben sich dort europäische "Mission Junkies" goldene Nasen verdient und sachkundige Leute lassen keinen Zweifel aufkommen, daß die "Helfer" sehr wenig genützt und viel geschadet haben. Unter anderem, da man es nicht verstanden, die Erwartungen der albanischen Seite nach einer "Siegerjustiz" gegenüber Serbien zu entkräften.

Daß das Kosovo nun vor allem ein Truppenstützpunkt wird, gewissermaßen eine große Kaserne, heißt unter anderem, es versprechen sich blendende Geschäfte mit Sprit, Schnaps und Frauen. In Serbien mutmaßt man einigermaßen plausibel, das Kosovo können ein großes Bordell werden.

Wie bedenkenlos vor allem slawische Frauen auf den Sex-Markt gestoßen werden, dämmert ja sogar hier in Österreich den Menschen langsam. Da etwa der Falter grade erst Recherchen vorgelegt hat, wonach sich ein betuchtes Klientel in höchsten Positionen das Fleisch von Minderjährigen anrichten ließ. Als Ware hauptsächlich Slawinnen.

Während wir uns den Blick darauf verschleiern lassen, welche Auswirkungen vor allem die Entwicklungen Chinas und Indiens auf die wirtschaftliche (und politische) Situation der westlichen Welt haben, erscheint mir der "Balkan-Reflex" (zum wiederholten Mal) als eine Art "innenpolitischer Entlastungsstrategie". Wir brauchen die slawischen Völker, auch im Sinn von "benützen", um (schon wieder!) den Abrieb aus Veränderungsschüben zu mildern, zu kaschieren.

Aber. Ich habe nun mehrfach gefragt, wie denn dieser jugoslawische Sezessionskrieg begonnen habe. Die Spannungen zwischen albanischer Mehrheit und serbischer Minderheit im Kosovo waren eine Quelle der Eskalation. Die Absetzungsbewegungen der Teilrepubliken Slowenien und Kroatien haben das Land Ende der 80er sicher auch enorm belastet. Denn die jugoslawische Wirtschaft war erheblich in der Krise. Welche Überraschung, daß also der wohlhabendere Norden dem ärmeren Süden ausrichten ließ, man wolle dessen Lasten nicht mehr mittragen.

Das ist ja keine Domäne Jugoslawiens gewesen, daß im wirtschaftlichen Nord-Süd-Gefälle der reichere Norden die Verantwortung für den schwächeren Süden abstoßen wollte. Ganz Europa, ja, die ganze Welt ist von genau diesem Phänomen geprägt ...

[Balkan-Reflex]

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