3. September 2005 Fidel
Castro bietet den USA an, Ärzte in die Gegend des verwüsteten New Orleans' zu schicken. Das Leiden
von Menschen verbietet Sarkasmus. Der Vorfall ist so erschütternd wie staunenswert. Eine
Katastrophe, deren Kommen vorauszusehen war, überfordert die Administration der
mächtigsten Nation der Welt.
Es heißt, Amerikas Fachleute haben schon vor vielen Jahren
drei Schreckensszenarien als herausragend skizziert: Eine Terrorattacke auf New York. Ein
großes Erdbeben in San Francisco. Und ein Hurrikan über New Orleans.
Dieser Hurrikan traf eine Stadt, deren Bewohner zu zwei
Dritteln schwarz sind. Ein Viertel der Citizens leben in Armut. Es heißt, da wären nun
vor allem Menschen betroffen, die kein Auto und kein Geld für die Bus hatten, um
abzuhauen.
Inzwischen gibt es Tausende Tote, marodierende Banden
plündern die Stadt, vergewaltigen Frauen und beschießen Hilfsmannschaften. Tageland
konnte sich das Desaster entfalten, ohne daß angemessene Hilfe in Gang gekommen wäre. C. Ray
Nagin, Bürgermeister der Stadt, die als Heimat des Jazz gelten darf, ließ dem
Präsidenten Amerikas via Medien ganz unverblümt ausrichten, er solle gefälligst seinen
Hintern bewegen.
Es ist mehr als deutlich, daß auf dieser Welt genug zu tun
wäre, die Not von Menschen zu lindern und aufzuheben, wenn Völker auf Aggressionen gegen
einander völlig verzichten könnten. Wenn sich also Kriegshandlungen von laufenden
Geschehen abziehen ließen.
Cut!
Im Sommer des Vorjahres begann ich mit "The
Junction", einem Teilprojekt des "Long Distance Howl". Am Anfang dieses
Projektes ist eine Begegnung mit dem Künstler Mihael Milunovic notiert.
Wir sprachen darüber, daß Zivilisation "nicht mehr
als eine Inszenierung am Rande der Bahnstrecke zwischen Paris und Wien" sei. So
sieht's aus. Auch in "God's own Country". Gut Gründe, darüber nachzudenken,
was unter STABILITÄT gemeint sein kann. Und was es dazu braucht. Nicht nur INNERHALB
eines Landes. Quer über Kontinente ...
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