29. August 2005 Ruhige
Tage. In denen unter anderem Florian Merkur die Steiermark besucht hat. Er zog ja schon einige
Spuren durch den "CyberTrail", nun sind ein paar neue Schritte vorzubereiten.
Das betrifft Trail-Verbindungen zur Schweiz hin.
Während in Graz bei den ORTLOS-Architects gerade
eine offene Kunstformation zusammengefunden hat. Wir werden in den kommenden Monaten
einige Interventionen am westlichen Mur-Ufer setzen. Im Rahmen des "City
Upgrade", das von 2004 bis 2007 läuft.
Im Rahmen dieser Geschichte wird es übrigens den
"ORTLOS-Shelter" 1:1 geben. Bei unserer Station zum Geburtstag des Neo-Dadisten
Jasper Johns war dieses Objekt gerade mal als Idee vorhanden und flüchtig
visualisiert. Nun wird es in Originalgröße umgesetzt:
Cut!
Der Lyriker und Dramatiker Wolfgang M. Siegmund hat sich
wieder mit einem schönen Zeichen eingefunden:
"Ansonsten gehts mir ganz gut, mein Büchl
abgeschlossen, an die Verlage geschickt, jetzt wieder das Warten."
Der Post waren einige Bilder beigelegt, unter anderem
dieses, worauf Siegmund für mich einen amerikanischen Klassiker erwischt hat. Ein Chevrolet Pickup,
wie er ca. 1949 designed und Anfang der 50er auf den Markt gestellt worden ist.
Cut!
Ja, meinen Operetten-Österreicher habe ich immer noch im
Nacken. Eben hat er wieder Menschen in meinem Umfeld über meine "wahre Natur"
aufgeklärt. Unter anderem, daß mir daran liegt, mit künstlerischer Praxis Geld zu
verdienen, meinen Unterhalt zu bestreiten.
Er schreibt:
"das ist merkwuerdig. der herr krusche hat mir
gegenueber des oefteren betont, er betreibe ein non-kommerzielles medienkunstprojekt mit
freiwilligen wie nicht honorierten beitraegen."
Das ist inhaltlicher Unfug. Hat auch nichts mit der
Konzeption des "Howls" zu
tun. Nur Aristokraten mit fixer Apanage und lebenslange Stipendiaten können auf ihrem Weg
die Geschäftswelt ignorieren. Wer sich in hundertprozentiger Abhängigkeit vom Staat wohl
fühlt, kann der Idee anhängen, Kunstprojekte und Geschäftstätigkeit müßten getrennt
bleiben. Was manche Kunstschaffende nicht begreifen, ist das Wechselspiel der
Arbeitssituationen.
Daß man einerseits in eine künstlerische Laborsituation
eingeht, wo inspirierte Leute ohne Honorare mit einander arbeiten, um in völliger
Unabhängigkeit Möglichkeiten und Themen auszuloten. Daß man danach sehr wohl daran
geht, eine gemeinsame Verwertung von Arbeitsergebnissen anzustreben. Wozu also Geschäfte
anzubahnen sind, ohne die der Geldfluß ja nicht in Gang kommen will.
Der Modus dafür ist simpel: Klare Vereinbarungen über die
Verwendung lukrierbaren Geldes, BEVOR Geld auf dem Tisch liegt. Dieses Modell bewährt
sich seit Jahren.
Aber österreichische Kunstschaffende zeigen seit Joseph
II. Tendenzen, sich im Schoße der Obrigkeit wohl zu fühlen. Da braucht man sich um
Geschäfte nicht zu kümmern. Man bezieht sein Salär vom Herrn, haltet das Maul, wenn das
Maul gehalten werden muß, und wird gelegentlich auf KollegInnen losgehen, die sich
außerhalb solcher Gemütlichkeit bewegen.
Ich seh schon, ich muß mich wieder ein wenig um meine
einschlägige Themenleiste kümmern:
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