21. Juni 2005 Ich
sitze mit dem Rücken zum Fenster, das meist durch einen Vorhang bedeckt ist, damit mir
die Sonne nicht auf den Bildschirm kommt. Mein Arbeitsplatz liegt im zweiten Stock. Seiner
auch:
Was hab ich mich gestern geschreckt, als da plötzlich
jemand hinter mir am Tun gewesen ist. Ich meine, er hätte ja auch anklopfen und
"Hallo!" sagen können. Aber er war offenbar lieber auf mehr Distanz bedacht.
Cut!
Ich kann hier nicht die ganze
Geschichte erzählen, auf unserer "Train-Liste" geht es momentan recht hoch her,
wir arbeiten an der Station Basel. Nach dem "Ortsende von Ortlos", das Ivan Redi
eingeworfen hat, ist nun dieses weitere Bild von ihm angekommen.
Philosoph Stefan Lutschinger hatte
"ORTLOS" im Kontext Immanuel Kant aufgegriffen, das nämliche Blatt ist hier zur Textur eines dicken Kantholzes geworden.
An irgend einer Stelle hatte Kunsthistorikerin Dagmar Eberhardt geseufzt: "Uch, das wieder in die kant´sche
lektüre, mit raumzeit kategorien, haben die kritiken kants echt diesen
"biblischen" wert? - (noch ein jahr mit kant im bett?)"
Wo sich nun ein Bindeglied zu Canetti ergibt,
dessen "Blendung"
sich mit Kant in Verbindung bringen läßt, was HIER ein wenig
skizziert ist. So ist ein schönes Wechselspiel gegeben. Zwischen diesen Abläufen im
"virtuellen Raum" und draußen, im "analogen Raum". Der im Jargon
"in real life" heißt.
Draußen. Wo ich gestern einen schönen alten
Traktor der legendären Firma Deutz fand. Deutz gehört zur Frühgeschichte des
Automobils. Und was in diesem Traktor als vermutlich Werkzeugbox dient, ist ein
Munitionskasten für die Patronenketten eines Maschinengewehrs.
Wenn ich mich recht erinnere, denn diese Dinge haben mich
früher sehr interessiert, gehört diese Dose zum MG 42 der Deutschen Wehrmacht. Das wäre
demnach eine feine oststeirische Paraphrase auf "Schwerter zu Pflugscharen", wie
es näher am Wortwörtlichen kaum noch geht ...
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