14. Juni 2005Möchte ich eine gute Torte essen, suche ich mir eine Konditorei. Klar. Früher
hat es in den Kleinbürgerhaushalten unserer Kindheit eine anders gelagerte
Tortensituation gegeben. Da galt man als Blüte der Frauenwelt, wenn man nicht nur gut
kochen, sondern auch im Mehlspeisenfach brillieren konnte. Weshalb sich meine Mutter stets
im Schatten ihrer Schwägerin sah. Und das auch zu allen Kuchenträchtigen Festtagen laut
verkündete: "Ich bin keine so gute Mehlspeisköchin wie sie."
Freilich, der Krusche-Groove war: Pfirsiche aus Dosen auf
einen gekauften Tortenboden, das ganze mit Gelee versiegelt und ein Patzen Schlagobers
drauf ... das ist Brutalität. Es reizt mich bis heute die Vorstellung, auf diese Art eine
Torte mit Fischen aus der Dose herzustellen. Ich hab übrigens alte Bücher, in denen
beschrieben steht, wie richtiges Hausfrausein geht. Schwer zu glauben, was man darin alles
findet ...
Torten. Nun. Gestern hatte ich Besuch von der Polizei. Man
war über die Nummerntafel meines Autos auf mich gekommen und hatte mir einige Fragen zu
stellen. Allerdings, der Kasus: "Das darf ich ihnen nicht sagen." Da waren die
Rechte jemandes zu schützen, der offenbar was ausgefressen hat. Aber ich konnte nichts
weiter zur Sache beitragen. Allerdings hat mir die Sache ein Stück vorzüglicher Torte
eingebracht.
Denn unter meinen Nachbarinnen ist eine, die könnte es mit
jedem Konditor aufnehmen. Der Auftritt von zwei Uniformierten auf unserem Hof, einer Frau
und eines Mannes, hatte sie derart in Unruhe versetzt, daß sie das ab-so-lut Klügste
tat, um meiner Auskunftsfreude auf die Sprünge zu helfen. Sie brachte mir ein wunderbar
schmeckendes Stück aus ihrer Kollektion, wofür ich gerne erzählt habe, was die Beamten
von mir gewollt haben.
Cut!
Vorige Woche ist mir klar geworden, daß die
Motorrad-Saison meines Lebens nun enden muß. Offen gesagt: ich hab einfach Federn, mein
Schicksal und meinen Leib erneut auf deren Widerstandskraft zu erproben. Ich
mag von der gegebenen Gesundheit erhalten, was ich hab.
Immerhin, der "Schlußstein" hat Würde und
Wucht. War mein erstes Motorrad eine 175er Puch, da hatte ich noch nicht mal einen
Führerschein, ist mein letztes eine 750er VFR von Honda, Sicher eine der besten
Tourenmaschinen, welche die späten 80er-Jahre zu bieten hatten.
Im Fachhandel erfuhr ich nun, daß diese VFR noch
zahlreiche Liebhaber hat, also zu verkaufen sein wird. Worauf ich meinem Mädchen eine SMS
schickte, in der stand: "Meine Honda ist ein gesuchter Oldie, den ich wohl nicht
wegschmeißen muß."
Kam als Antwort: "Wie du ...
So eine Charme-Attacke kann mich mitten unter Leuten aus
den Schuhen hauen ...
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