23. Mai 2005

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Während im ForumKloster eine Vernissage zu vollen Räumen geführt hatte, verzogen wir uns mit vorzüglichem Wein aus der Gegend ins Foyer. Eine Debatte mit Maler Gerhard Lamprecht (kein Link, keine Webpräsenz) demonstriert, daß ein Körper weniger einen Ort, vor allem Raum braucht ;-)))

Lamprecht pflegt in vielen Themenstellungen die Physik zu befragen und ist überzeugt, man habe Newton noch längst nicht ausgelotet. Wir hatten als Motiv für die nächsten Schritte vor Augen, was Quantenmechaniker Bernd Thaller bei der Session an der Grazer TU vorgelegt hatte. Daß man zwar den Raum beschreiben könne, in dem ein Elementarteilchen sei, aber es bleibe völlig unklärbar, WO in diesem Raum es sich befinde.

Derweil hat Quantenphysiker Anton Zeilinger uns eine radikale Überlegung zugeworfen: "Wissen ist wichtiger als Realität." Womit er vor allem darauf verweist, daß es über die Welt weit weniger "gesichertes Wissen" gibt, als wir gerne annehmen. Zeilinger ist überzeugt, daß INFORMATION ein "Grundbaustein" des Universums sei. Und darüber hatten wir im Kloster-Foyer ja einiges zu erörtern.

Zeilinger meint, ein Teilchen habe überhaupt erst einen Ort, wenn man es befragt. Befragen, das bedeutet hier, ein Untersuchungsverfahren, ein Prüfinstrument anwenden. Vor dieser Befragung fehlt ihm, dem Teilchen, die Örtlichkeit. Michael Gröller hat das ja eben erst aufgegriffen. Und ist selbst, als manischer Reisender, so ein Teilchen, sich seiner selbst vergewissernd in dieser Selbstbefragung, die eine Reise ja ist.

Da wäre also zu prüfen, ob der Raum die gewichtigere Kategorie gegenüber dem Ort sei. Und wenn das Wissen die Welt ausmacht, dann sind wir mit unserer Vorstellung der sich ewig neu entfaltenden Erzählung über die Welt als soziales und kulturelles Grundereignis menschlicher Gemeinschaft ja spannend aufgestellt. Quer durch die Disziplinen und Medien ...

Was zu Architekt Ivan Redi rüber reicht, der uns mit dem ORTLOS-shelter eine soziale Deutung der Raumfrage eingeworfen hat. Wir sind ja auf dem Wege zum "city upgrade" von Redi + Redi, wozu er mir gestern schrieb:
"city upgrade ist/soll ein universelles konzept sein. und in mixed-realities spielt der massstab oft keine grosse rolle (8020 ist auch provinz im vergleich mit dem anderem murufer)"

Mit dem optimistischen Nachsatz: "das handeln hat begonnen!" (Auf dem Foto von Frank Ablinger: Redi + Krusche bei "The Locomotion" auf dem Wiener Südbachnhof:)

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Cut!

Von: "Marina Grzinic"
An: "martin"
Betreff: Re: next step
Datum: Samstag, 21. Mai 2005 09:00

http://www.videoart.furinkazan.biz/

have a look, the most extensive www about Grzinic and Smid work.
very best Marina

Cut!

Ich wollte Sergey Yugov dazu bringen, daß er mir meine Zugsession auf dem Weg nach München ergänzt. Da hatte ich den serbischen Künstler Mihael Milunivic gewonnen, daß er mir Lenin im Zug gibt, wie das Stefan Zweig in den "Sternstunden der Menschheit" beschrieben hat.

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Da dieser Zug heute im "Finnischen Bahnhof" in St. Petersburg steht, wollte ich Sergey bewegen, daß er mir IM Zug eine ergänzende Session realisiert. Geht aber nicht:
"the problem with this train of Lenin. The train now is in a glass box (like his passenger)... :-)"

In der Tat wurde Lenin ja einbalsamiert und seine Mumie in einen Schaukasten gepackt ...

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21•05