21. April 2005

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Ein kleiner Abstecher in den Vorgarten der Welt eines Quantenmechanikers. Huh! Die Welt hat unglaubliche Seiten. Bernd Thaller sagt so en passant: "Wenn man Schrödingers Gleichung löst ..." Was mich in einiges Grübeln stürzt. Was tut man denn da? Was heißt denn das, diese Gleichung zu lösen? Als ich Thaller beim Abendessen danach frage, sagt er lächelnd: "Ein paar Monate Arbeit ..."

Quantenmechanik ist (unter anderem) die Befassung mit Gegebenheiten, über die es gesichertes Wissen kaum gibt, die darzustellen eigentlich nicht möglich ist. Thaller befaßt sich also mit der Visualisierung von, hm, Zusammenhängen und Annahmen, die in der ihnen eigenen Realität dann erst wieder was ganz anderes sind und sich darin, in diesem Anderssein, nicht nur unserer sinnlichen Erfahrung völlig entziehen, sondern auch großteils JENSEITS unserer Grenzen von Erkenntnismöglichkeiten liegen. Das hat so mindestens in seiner RADIKALITÄT eine gewisse Korrespondenz mit dem, wovon künstlerischen Praxis handelt. Das finde ich überaus interessant, dem wäre noch ein Stück nachzugehen.

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Es waren auch Gäste von der "Slovak University of Technology Bratislava" hier, Initiator Georg Flachbart stammt ja aus der Slowakei ... hier überträgt er mir für "The Junction" grade ein weiteres Motiv, das einen Folgeschritt zu unserem eben gelaufenen Symposion ergibt, einen kleinen Angelpunkt.

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Denn mein Beitrag zu dieser Session war unter anderem dem Cyrano de Bergerac gewidmet. Der in Flachbarts "Lesespiel" auftrat. Doch der Titel meines Vortrags ist das Zitat einer Nebenfigur aus dieser Komödie: "Mein Brathuhn ist dahin"

Das sagt Ragueneau. Ragueneau ist Wirt. Und Dichter. Und Koch. Und Liebender. Und Förderer der Künste. Und Freund. Ragueneau ist die Verkörperung eines radikalen Gegenentwurfes zum "soldatischen Mann". Diese Figur, deren Auftritt im Projekt nun angedeutet wurde, wird zum symbolischen Gast bei unserer nächsten Station. Wenn wir draußen auf den Feldern den Geburtstag von Jasper Johns zelebrieren. Den Ort dafür hab ich schon bestimmt: HIER.

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Dieses Motiv hab ich aus Graz mitgebracht, worin an das angeknüpft wird, was Flachbart im Architekturkontext dem Felix Deleuze zuschreibt: Dekonstruktion. Die enorme Dimension der hier im Abriß stehenden Marienmühle, mitten in Graz, wird auf diesem Bild gar nicht deutlich. Ich gäbe etwas darum, ließe sich genau dieser Moment in dieser Perspektive "einfrieren", und ich könnte mit geeigneten Absperrmaßnahmen für einen Tag lang den Zugang so regeln, daß man genau dieses Bild zu sehen bekommt. Denn das ist doch eine perfekte Skulptur, basierend auf gelebten Leben ... über einen erheblichen Zeitraum.

Es wäre auch interessant, könnte mir die Architektur-Liga wenigstens grob herausrechnen, was es kosten dürfte, diesen Abrißprozeß für einen Tag einzufrieren. Denn auch diese Summe hätte eine Aussagekraft im Zusammenhang zu gelebtem Leben. Mal sehen, was ich aus der Community zu dieser Angelegenheit erfahren kann ...

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16•05