15. April 2005

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Nun hab ich den passenden Platz für die nächste Station nach unserem "Symposion im fahrenden Zug" gefunden. Der Autobahnparkplatz "Moggauleiten" hat an Struktur nichts zu bieten. Außer Platz zu sein. Und, nun ja, dieses erhebliche Beispiel für "Kunst am Bau"; oder besser gesagt: Kunst ALS Bau. Den Bauherrn 1978 als Denkmal hingewuchtet.

Ich habe dort auch zwei Treppen gesehen, die nirgends hinführen, weil sie von Zäunen durchschnitten sind. Was mich an den kanadischen Claim erinnert, den mir Tracy Hetherington durch Phyllida Pearce am Fraser Highway abstecken ließ. Dort mußte der Zaun weichen. Und so verknüpfen sich die Geschichten in den Landschaften ...

Um sich zu verzweigen. Landschaften im Kopf ... nette Metapher. Im "Spiegel" las ich eben:

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... "über Charaktervorbilder im TV-Programm, falsches Lächeln und das Leben in der Seifenoper." Ja, das hat VIEL mit "the long distance howl" zu tun. Wo wird wie erzählt? Und wie durchzieht das die Lebensräume der Menschen, wie konstituiert es Realitäten?

Denn mein bevorzugtes Credo besagt: Medienanwendung ist Realitätskonstruktion. In diesem Zusammenhang entfaltet sich ja "art under net conditions".

Einer der bedeutendsten Texte in meinem wachsenden "Grid of Books" ist ein Aufsatz von Immanuel Kant: "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" Dieser Text beginnt mit dem Satz: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit." Kant beschreibt Unmündigkeit als "das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen."

Dieses Thema werde ich heute mit einem Trio von der Fachhochschule Joanneum draußen auf der Strecken aufgreifen. Kant hat ja ein Grundmotiv für die Medienkritik angeboten, welches das Winterhoff-Spurk-Zitat vorwegnimmt:

"Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann;
andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen."

Cut!

Gestern. Die Präsentation des Buches "Schmerz (Wie können wir damit umgehen?)" in der Ärztekammer. Monika Specht-Tomann und Andreas Sandner-Kiesling sieht man hier neben Gesundheitslandesrat Wolfgang Erlitz.

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Das war dann die erste Session meines Lebens, wo ich von der Bühne vorzeitig wieder runter mußte, weil ich nicht durch meinen eigenen Text gekommen bin. Weil mich das vor einem vollen Saal inhaltlich völlig ausgehoben hat.

So irritierend dieses Erlebnis für mich gewesen ist, es fügt sich doch auch in diese Serie von Ereignissen, die ich hier eingangs erwähnt habe. Welche Realitäten dürfen durch ihre Darstellung und mediale Vermittlung entstehen? Als KONSENSrealitäten, die den Raum einer Gesellschaft ausmachen und nicht bloß individuelles Phänomen sind? Wie wird solcher Raum erzeugt und von wem wird er womit bespielt?

Morgen loten wir das im exemplarischen Moment eines mobilen Raumkonzepte aus: Locomotion ...

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