7. April 2005

Gerade war da, am 24. März, der sechste Jahrestag der Bombardierung Beograds. Hier ist der nächste Jahrestag. Mika schrieb mir gestern:

"Am heutigen Tag im Jahr 1941 wurde Beograd bombardiert. Das war Anfang von Krieg. Was für Nachrichten."

Dieser Krieg vor sechs Jahren, dieser Krieg vor 60 Jahren ... das läßt mich an meine Mutter denken. Die sich so gerne an diese Zeit erinnert. Wo der Kummer noch derart gute Gründe hatte, daß diese Gründe bis heute halten müssen.

Ich hab mir erzählen lassen, daß sie einem ihrer Enkelkinder zu Ostern eine Packung Erdnüsse geschenkt habe. Welche offenbar vom Nikolaus übrig geblieben war. Ist das nun lustig oder traurig?

Cut!

"Was sagt die ÖVP? Kein Problem!" Das höre ich nun seit Jahren. Egal welch massiv Probleme offenkundig werden. Da kann man doch was lernen, hm? Oder?

Cut!

Es hat mich dieses Bild, das schon geraume Zeit kursiert, sehr bewegt. Jedesmal erneut. Denn es zeigt diese Verletzbarkeit des Menschen und das Leiden. An diesem Bild hab ich nicht zu rühren. Dennoch bleibt mein Unbehagen. Weil "Leiden" und "Leiden um zu ..." zwei grundverschiedene Angelegenheiten sind.

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Da sind nun gewissermaßen zwei Instanzen in mir verschiedener Auffassung. Die Emotion ist vom Leidenden berührt. Die Ratio sagt aber: "Blättere doch weiter. In der selben Ausgabe der "Kleine Zeitung" Zeitung macht man eine interessante Entdeckung:"

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So äußert sich also der Kardinal Tarcisio Bertone, welcher als "papabile" gilt, demnach als Nachfolger des Papstes in Frage käme, über einen Unterhaltungsroman. Da trennen sich nun mal Wege.

log381c.jpg (14243 Byte) Denn zeitgemäße Demokratie geht doch eher vom Bemühen aus, die Menschen zu jener Mündigkeit hin zu leiten, in der man Bücher weder verwerfen noch verbrennen muß.

Aber es ist für jeden Machtanspruch naheliegender, den Leuten gleich zu sagen, wo es langgeht. Genau um diesen Machtanspruch geht es in Rom. Weshalb "Leiden" und "Leiden um zu ..." unterschieden sein will.

In der darauffolgenden Woche erinnerte der Jesuitenpater Eberhard von Gemmingen, Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, im gleichen Blatt daran, daß sich die "älteste Firma der Welt" vor gerade etwas mehr als 100 Jahren aufgerafft hat, den Menschen Glaubensfreiheit einzuräumen ...

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