6. April 2005

Es kann kein Fehler sein, wenn es in einer Demokratie Parteienvielfalt gibt. Gut. Und es ist wohl auch naheliegend, daß "Partei" nicht ewig das bleibt, was man sich seit 40 bis 100 Jahren unter "Partei" vorstellt. Natürlich ändern sich die Agenturen einer Gesellschaft wie die Gesellschaft selbst.

Aber! Unser Kanzler sagt andauernd, es habe sich nichts geändert, es sei alles im Lot, man müsse sogar die Menschen des Landes davor schützen, daß hier etwas schlecht geredet werde. Während die Republik inzwischen zu einer Manövriermasse verkommen ist, mit der zeitgemäße Entsprechungen einer Hofkamarilla ihre Einsätze machen.

Das reicht von Aktivitäten, die ich beim besten Willen nicht von Plünderungen unterscheiden kann, bis zu Parforceritten durch ministerielle Amtsräume. Wodurch nach meinen Vorstellungen dem Land eigentlich nur Schaden erwachsen kann. Denn wenn eine Crew so schlecht besetzt ist, daß man dauernd umbauen muß, hätte doch wohl der Generaldirektor seinen Stuhl verspielt.

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Nun diese neue Formation, ohne die Legitimation einer Wahl und dennoch in der Regierung. Erstaunlich! Am Rande bemerkt, ich finde es höchst unappetitlich, daß sich die BZÖ-Desperados farblich an die überaus mutigen Menschen Kleinasiens anhängen, deren "orange Revolutionen" gegen Systeme, die Vladimir Putin im Rücken hatten, von ganz anderem Wesen sind und in anderen Zusammenhängen stehen. Das ist schon obszön, wenn ich diese geschniegelten, lackierten Personen im Kontext mit den frierenden und gefährdeten Leuten aus dem Osten gemeinsam vor Augen habe ...

Jörg Vogeltanz schrieb mir mit dem Subject "banana republic":
"jetzt haben wir eine orangenrepublik!"

Sieht ganz so aus. Auch auf lokaler Ebene fehlt jede substanzielle und vielleicht (selbst-) kritische Erörterung dieser fatalen Entwicklung auf der Bundesebene. Kein Beitrag von Relevanz auf den Websites von [Grünen] [ÖVP] [SPÖ] ...

Cut!

Naja, wenn die Provinz auch politisch still ist und das Orange auf diese Art begrüßt, der Wohlstand ist hier schon angekommen. Und zwar quietschgelb. In Gestalt des 2er-Hummers, den ich gestern mitten im Gleisdorfer Zentrum live erwischt habe. Was mir vorher nur in Beograd gelungen ist. Da sehen wir sozusagen Geld verbrennen auf vier Rädern ...

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Cut!

Auch gelb! Mein "CyberTrail" ist inzwischen an seinem bisher südlichsten Punkt angelangt. In Neapel. Vito Pace hat dort einen Claim realisiert. Neben einer Position bei der Universitá di Architettura Federico II hier ein Moment von der Piazza Bellini:

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Und nachdem schon nächste Woche unser Symposion im fahrenden Zug über die Bühne geht, arbeite ich eben an den Folgeschritten. Das werden Veranstaltungen auf einem kargen Parkplatz und danach bei einer Raststätte entlang der Autobahn nach Wien ...

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14•05