5. April 2005

Vinzenz Küng wirkt vergnügt. Hinter ihm klebt das Plakat für unser Symposion in Basel. Im satten Format A0, nach einem Entwurf von Jörg Vogeltanz.

Übrigens. Basel. Reinhard Storz von "xcult" bringt dort gerade den "guest corner" auf die Schiene.

Eine Öffentliche Vortragsreihe im Sommersemester 2005. Kunst, Architektur, die neue Mediensituiation ... da sind wir also thematisch beinander.

Storz hat es grade eher lebhaft:
"Selber bin ich momentan einfach zu doll in mein web-projekt bastard channel verstrickt, war grad in Sarajevo, Ausstellungsabbau in der Kunsthalle St. Gallen, morgen für eine Präsentation nach Genf, dazu Vorbereitungen für ein Festival in Japan   ... viel Kommunikation..."

Cut!

Vito Pace hat uns eben einen Claim mitten in Neapel gesetzt. Somit unser südlichster Punkt im Netzwerk.

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Cut!

Österreich hat seit gestern eine neue Partei. Die (oder das?)   BZÖ. Ist das Gut? Kann in einer Demokratie jedenfalls nicht schlecht sein. Und daß eine Partei pünktlich zu den nächsten Bundestagswahlen gegründet wird, kann man nicht erwarten. Wenn aber eine Spielernatur, gestützt auf den Wohlstand durch "arisierte Ländereien", sich eine ganze Republik als Spielplatz nehmen möchte ... wurde mit dieser Annahme vielleicht die einzelne Person größer gemacht als sie ist. Ach, Schluß mit solchen rationalen Erwägungen. BZÖ klingt mir einfach widerlich. Wie "Pinzette" ...

Cut!

Dabei hab ich gestern schon VOR dieser BZÖ-Nachricht gestaunt. Über die Einführung neuer Standards in Sachen Redaktionsarbeit:

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(Quelle: "Steirermonat") Das ist ja soooo cool. Oder, nein, ähem, aber, na, da fällt mir jetzt nix ein. Außer daß die Wortschöpfung "Selbstdialog" doch erheblichen Charme hat und im Auge behalten werden sollte.

Obwohl vielleicht zu ergründen wäre, warum das gängige "Selbstgespräch" so einer Politur bedurfte ...  Ach, Schluß mit solchen rationalen Erwägungen. (Was ist denn heute bloß los?)

Cut!

All das paßt freilich zum Thema "Kulturpolitik". Definitionsmacht. Wer darf sagen, was es ist. Und was es bedeutet? Viel mehr als das Ringen um die primären Vorgänge und Positionen wiegt oft die Möglichkeit, NACH Ereignissen diese zu bewerten. Und in einem Wertgefüge an bestimmter Stelle einzuordnen.

Genau deshalb ist der Zugang zu jenem Teil gesellschaftlicher Öffentlichkeit, der durch Medienanwendung generiert wird, eine so begehrte Möglichkeit. Über Medien zu verfügen, zu Medien Zugang zu haben. Bei solcher Gelegenheit spielen dann auch Begriffsschöpfungen eine Rolle. Wie oben erwähnt. Oder. Ein anderes Beispiel.

"Yuppiesierung". Diese Wortschöpfung hat Graphic Novelist Jörg Vogeltanz eben in einem Essay vorgelegt. Der demonstriert, wovon ich grade plaudere. Die Möglichkeit zu sagen was es sei: "Steirische Kulturpolitik im Zeichen des allseitigen Duckmäusertums" (Quelle: "Kulturrisse") Da schreibt Vogeltanz zum Beispiel:

"Beobachtungen zufolge muss leider festgestellt werden, dass der kunst- und kulturschaffende Nachwuchs in immer größerem Maße ins Ausland oder in wirtschaftlich relevante Randbereiche der Kreativität wie Industrial Design, Information Design oder Game Development abwandert. Und möglicherweise ist das der Ausweg aus der Sackgasse der Subventionsempfängermentalität, die der MTV-und X-Box-Generation gangbar erscheint: Die Parallelität von Kunst und Kommerz, die Sicherung des Einkommens durch kreative kommerzielle Arbeit, die eine – auch territorial – unabhängige künstlerische Entwicklung zulässt, wenn man genug "Biss" hat und die dennoch auf Kooperation ausgerichtet ist."

Diese Einschätzung deckt sich ja keineswegs mit den offiziellen Deutungen des Geschehens im Land. Also: Definitionsmacht ...

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14•05