3. Februar 2005 Jetzt also.
So geht Winter auf die alte Art. Ich hab gestern, als es spätabends mit dem Schnee
begann, mich wie ein in die Jahre gekommener Herr auf der Couch in der Küche
ausgestreckt, zur Decke gestarrt und ein sehr ungewöhnliches Erlebnis absolviert.
.
Davor war ich noch mal mit einer Mango befaßt. Man
vergißt dabei am besten vertraute Verfahrensweisen eine Frucht zu zerlegen. Würde mich
jemand fragen, mein Rat wäre: Nimm ein gutes Messer, stell dir vor, du wärst ein
Schnitzer und wolltest einen schönen Mangokern schnitzen.
Cut!
Der Situation auf der Couch ging eine Station in Graz
voraus. Wo sich der gut gelaunte Kulturstadtrat, ja, ich weiß, gut gelaunte Politiker
sind ein Ärgernis, weil doch ihr Klientel meist viel Anlaß zu schlechter Laune hat, a
priori, und mittendrin sowieso, wo also Christian Buchmann
als "Role Model" sein Amt in "The Junction" einbrachte.
Ich sammle solche Ämter zur Aufstellung auf dem Set, einen
Bürgermeister hab ich schon, einen Kunstkritiker und so weiter. In der Gegenbewegung
schiebe ich da und dort unsere "Exterritoriale Zone"
ein, die Musolf in wunderbarer Handarbeit gefertigt hat.
Im Vorzimmer des Buchmann'schen Büros, ich hab es
wohlweislich quer verlassen, da ich mich beim geraden Betreten zwischen Türflügel und
Füllung verkeilt hatte, lag die Jubiläumsnummer 100 der Literaturzeitschrift "Lichtungen" auf. Die Buchmann
mir überlassen hat. Darin ein Schwerpunkt "Die Poesie Europas", nicht nur
mehrsprachig nachzulesen. Sondern auch um eine CD ergänzt.
Es ist ein verblüffendes Erlebnis, sich zum Beispiel auf
einer Couch auszustrecken und dieser Reise durch die Klänge zu folgen. Ich war auf
Katalan am meisten neugierig, das klang dann ganz unspektakulär. Dafür hat mich Gälisch
außerordentlich überrascht ... Und ich hab das Sorbische wieder gehört, von dem ich
überhaupt nichts gewußt hatte, bis ich seinerzeit, in der vormaligen DDR, mit einem
sorbischen Dichter eine Nacht durchzecht hab.
Cut!
In der Nacht hat Marcus Williams die Fotos von seinem
neuseeländischen Claim für den "CyberTrail" geschickt. (Auf Maori grüßt man: Kia ora!)
hi martin
i felt it to be conceptually important to be late if not last in this project as NZ is
15000kms from you. hope you like it
best
marcus
ps - i am only a compulsive liar on thursdays...sorry for delay
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