1. Februar 2005 Jetzt geht
es hier in Sachen Pubertät endlich mal amtlich zu. Kommt der Bub vom Snowboarden heim,
hat noch Hausübungen zu machen, Deutsch und Englisch, haut als erstes "Green Day" rein und dreht bis zum
Anschlag auf, "American Idiot", das ist für mich natürlich viel zu laut und
überhaupt nicht die Situation, die man zur Bewältigung von Hausaufgaben für geeignet
hält.
Cut!
So. Der "Badener Vorfall" war für uns nun
Anlaß, die Wiedereröffnung des "Büros für Konspiration und Paranormales" herbei zu sehnen. Auf
dessen Cover man ein weiteres Stück jenes "Paparazzo-Items" findet, das gerade
zur Arbeit von Tanja Ostojic entstanden ist. Ihre Performance "Personal Space"
wurde zu einem Bezugspunkt zum schon erwähnten Essay von Monika Mokre: "The
Emptiness of the Female Body". Demnächst online ...
Cut!
"Was weiß der, der statt der Sache einzig deren
Bild zu sehen bekommt, oder, wie in den Fernsehnachrichten, ein Kürzel von einem Bild,
oder, wie in der Netzwelt, ein Kürzel von einem Kürzel?"
So fragte Handke. Mit seiner beharrlichen Medienkritik, hat
er offenbar einen großen Teil der Branche gegen sich aufgebracht. Wie notwendig er
allerdings solche Fragen an das meinungsmachende Personal stellt, kann man sich ja von
Professionals darlegen lassen. Ich empfehle dazu den Besuch der Website "Reporter ohne Grenzen Österreich".
Handkes Grimmigkeit in der Sache erinnert mich an den
Sokrates, wie er in Platons "Phaidros" über die Einführung der Schriftkultur
räsoniert, über Vielwisser und Nichtwisser, wo er zwischen Schein und Wahrheit
unterscheidet, also persönliche Anwesenheit und Anschauung von der durch Medienanwendung
erzeugten Realität trennt.
Die Art der Medienkritik Handkes hat also in unserer Kultur
sozusagen langjährige Tradition. Handke mißtraut den Medienprofis. Und wenn er fragt "Wer war der erste Aggressor?", fordert er auf, Kausalketten zu betrachten.
Über etwas mehr als bloß die letzten 50 Jahre. Um uns
daran zu erinnern, daß sich dieses Europa andauernd in das Leben des Südslawen
eingemischt hat. Reichlich gewalttätig und herablassend. Was vor allem bedeutet: Wir sind
nicht unparteiisch.
[kontakt] [reset] |