14. Jänner 2005

Heute. Parlament. Offizieller Auftakt der Jubiläenserie. 50 Jahre dies und das. Gestern. Meine Abendlektüre im "Standard" vom Mittwoch. Jaja, ich hinke meiner Zeit gelegentlich etwas hinterher. Also. Die Abendlektüre. Da las ich, der Nationalratspräsident Kohl habe in einer Rede erörtert, wer sich denn um Österreich vor rund 50 Jahren große Verdienste erworben habe. Und er habe in dem Zusammenhang den "VdU" gewürdigt, den "Verband der Unabhängigen". Nett. Mein Papa war da auch dabei gewesen. Skandalös? Ach! Es belegt bloß, daß wir uns um dieses Jubiläenjahr keine Illusionen machen müssen. Es ist also zum Auftakt des Feierns gleich mal von jenen respektvoll die Rede, denen viele der erlesensten Grausamkeiten des 20. Jahrhundert angerechnet werden dürfen.

Cut!

Unlängst war mir so feierlich. Wegen "Unserer Elfriede!". Und wir durften über unsere Haartracht unsere Anhängerschaft ausdrücken. Aber uns Männern macht das Testosteron auf viele Art zu schaffen. In jungen Jahren, na, reden wir nicht davon. Und in späten Jahren ... schadet’s den Haaren.

Da bin ich nun auf eine Haartracht gestoßen, die mir mehr Zukunft zu haben scheint. Vorgeführt vom Herren Pigor, der nicht nur kühnes Aussehen zeigt, dem auch gut zuzuhören ist.

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Cut!

Von Stefan Zweig stammt die Szene, für die mir der Serbe Mihael Milunovic in einem Zug nach München einen Moment mit Lenin nachgestellt hat.

Von Gerhard Roth stammt die Szene, zu der ich gestern mit Florian Merkur auf der Strecke war, um nahe einem Fußballfeld einen Bezug zu General Ratko Mladic herzustellen. Dem ist nun auch die schon angedeutete Serie "Postkarten von Verdaechtigen" gewidmet. Wo es heißt:

"Wenn man ihn als Daemon betrachtet, sind die Gruende seines Handelns nicht entschluesselbar. Sind die Gruende solchen Handelns nicht entschluesselbar, lassen sich Massaker nicht verhindern. Er ist kein Daemon. Er ist mein Nachbar, mein Onkel, mein Bruder ..."

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Wir, der Herr Merkur, der Herr Vogeltanz und ich, starten um zirka 14.15 Uhr dazu heute den zweiten Teil in Graz, am Ufer der Mur, auf der Höhe des verfallenen Fußballstadions, das man von der Körösistraße her erreicht. Mit dem Absenden einer multiplen Flaschenpost in den Süden.

Eine weitere Anregung habe ich vom oben erwähnten Herrn Pigor bezogen. Auf "Pigor singt / Benedikt Eichhorn muss begleiten" (Volumen 1 von 1996) findet man das Lied "Hitler". In dem der Führer für eine Pflegeserie wirbt.

Wenn man bedenkt, welche Wertschätzung die alten Barbaren und ihre Wasserträger in Österreich immer noch erfahren, das zeigt sich eben auch im eingangs erwähnten "VdU"-Feature von Nationalratspräsident Kohl, der nun vermutlich kein Anhänger der Nazi ist, aber offenbar das Gesindel in deren Kielwasser hofiert, ich sollte wirklich kürzere Sätze bauen, wenn man das also bedenkt, darin gab mir der Herr Vogeltanz recht, könnte eine solche Pflegeserie in Österreich doch von gewissem geschäftlichem Erfolg getragen sein.

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Wir arbeiten schon an der Sache ...

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