10. Jänner 2005

Ist ja ganz interessant. Dieses Bananenspiel in der Republik. Daß sich Leute im Regierungsrang nicht zu blöde sind, dummes Verhalten in ihren Reihen zu verteidigen. Und auf lokalen Ebenen zieht das parteizugehörige Personal nach.

Krittelei. Nörgeln. Vernadern. So die müden Unterstellungen. Die offen lassen: wie hätten Sie's denn gerne? Wenn wir nämlich feststellen: die alten Konzepte á la Hitler oder Stalin wollen wir doch lieber Geschichte sein lassen. Statt dessen heißt Politik Antwortvielfalt und Differenz. Und politische Praxis heißt folglich: zur Diskussion stehen. Aber wie? Und wo? Und warum sollten jene, an denen Kritik laut wird, selber bestimmen dürfen, welche Kritik ihnen angemessen erscheint?

Das würde doch wenig Sinn machen. Da sagen wir doch gleich offen: Bitte um eine Diktatur. Weg mit allen Parteien bis auf eine.

Das kann es doch nicht sein. Oder? Wo also möchten Regierungsmitglieder dann für die Blödheiten, die uns vorgehüpft werden, Rechenschaft ablegen? Eben. Am liebsten gar nicht, wie es scheint.

Gut. Behalten wir im Auge, wie peinlich sich Österreichs Finanzminister diesem Lande noch aufzudrängen vermag. Und beachten wir, was seine Verbündeten sich dazu an Blödheiten einfallen lassen, um dieses Peinliche schönzureden. Machen wir uns klare Bilder von diesem Land. In diesem Jahr.

Cut!

Die Bananisierung der Republik betreffend empfehle ich gelegentliche Nachschau auf dieser Jubiläums-Site.

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Bleiben wir doch dabei, daß Geschichte nichts anderes sein kann, als das immer neue Verhandeln dessen, was wir für Realität halten. Und was die Deutung von Quellen betrifft, da gibt es ja jeweils einen höchst interessanten Stand der Diskussion. Da muß man keineswegs bei Null beginnen.

Cut!

Wir haben für so vieles 60 Jahre gebracht. Seit sich Österreich unter den anrückenden Alliierten und der Roten Armee von Hitlers Gefolgschaft trennen mußte. Dank der merkwürdigen Moskauer Deklaration ließen sich unsere politischen Eliten damals zu einer Deutung hinreißen, die Österreich als erstes Opfer der Nazi vorsah. Sehr bequem und zynisch.

Natürlich sind inzwischen andere Geschichten zu erzählen. Und. Es ist Geschichte anders zu erzählen. Unser Motto in "The Junction" lautet: The narration continues. Die Erzählung geht weiter. In einem vielgliedrigen Strang ...

Unsere Kultur, unsere Eliten, haben sich über so viele Jahre permanent auf dem Balkan eingemischt, aufgedrängt, haben auf alle erdenklichen Arten interveniert, gelegentlich okkupiert ... und bis herauf in die 1990er-Jahre äußerst anfechtbare politische Akzente gesetzt.

Hier sollte also niemand sagen, was dort geschah, hat alles nichts mit uns zu tun, ginge uns nichts an. Was verbindet Auschwitz mit Srebrenica?

Mal sehn ...

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