5. Dezember 2004

Canada hat Sauwetter. Tracy Hetherington hat das Paket für den CyberTrail-Claim erhalten, schreibt:
"
P.S. It is really cold in Montreal now - how is your weather? (This is a very important conversation topic in Canada - it is not dull to speak of weather here, because it changes so much!)"

Die Post ist schneller als ich dachte. Auch Coco Gordon hat ihr Set erhalten. In einem geheimnisvollen Ort, der Chappaqua heißt.

Cut!

Konferenz in Permanenz

Gestern gab es den Abschluß zu "Open Source Architecture: City Upgrade" mit einer satten Round Table-Situation. Worin für mich einige zentrale Fragen ins Blickfeld rückten, die ein altes Thema aufgreifen: was sind die Gründe, aus denen Gemeinwohl den Eigennutz übersteuern darf? Wer ist der Souverän in einem Setting und wem ist er Rechenschaft schuldig? Ist es überhaupt machbar oder bloß ein Phantasma, daß man eine ganze Stadt auf ein gewisses Ziel hin ausrichten und gestalten kann? (Ich meine natürlich in Tagen NACH einem Albert Speer und seinem düsteren Chef Adolf Hitler.)

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Und einiges mehr, das dort zu hitzigen Debatten geführt hat. Während Musolfs "Exterritoriale Zone" wieder einmal in den Raum eingezogen wurde. Und weil für diese Abendveranstaltung von "ortlos architects" allen Crew-Members "gratis Hüte" versprochen waren, verpaßte Ivan Redi auch dem Skulpturen-Kopf ein Hütchen. Übrigens aus der originalen Eintrittskarte zu einem Nick Cave-Konzert, das wenige Tage davor in Wien stattgefunden hatte.

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Konferenz in Permanenz #4 & #5: Dokumentation

Cut!

Ich habe gestern gemeint: die symbolische Erektion des gezückten Degens, der in Anschlag genommenen PumpGun ... so treibt sich der soldatische Mann in Wohnzimmern und auf Schlachtfeldern um.

Italiens Umberto Bossi, politisch sehr weit rechts stehend, hat das einmal bei einer Ansprache demonstriert. Indem er seinem Publikum zubrüllte: "L'ho duro!"

Was ungefähr mit "Ich hab einen Steifen!" zu übersetzen wäre. (Ich habe mir diese Übersetzung eben noch vom Italiener Vito Pace bestätigen lassen.)

Nun könnte man wissen, daß Männer ab Ende 40, wenn sie gerne Dauererektionen andeuten, damit mindestens physiologischen Blödsinn verbreiten. Was tut also Bossi da? Er inszeniert sich als erigiertes Männchen. Was der fechtende Hace Strache gerade etwas eleganter versucht hat. Doch der wahre MEISTER dieses Faches ist leider emigriert, hat Österreich verlassen (Hasta la vista, babies!) ... denn:

Diese Geste ist im "Terminator" geradezu ultimativ aufgelöst. Der ist nicht bloß ein unglaublich harter Kerl, eine wandelnde Dauererektion, er ist zusätzlich eine fast unzerstörbare MASCHINE. Wird also in seinem Sosein nicht erlahmen: erigiert, gefährlich, sich permanent aus seiner Kanone ergioßend, durch die Landschaft und durch das Leben anderer Menschen wummernd ...

Das ist ziemlich genau, was sich Adolf Hitler an gestählter Jugend wünschte, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl, schnell wie Windhunde, ich werde noch ein wenig in "Mein Kampf" blättern, um eine passende Stelle aufzustöbern.

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[Quelle: kostenloser Download von Arnies Website]

Daß es sich bei PumpGun-Arnie alias Pumped up-Arnie um eine präfaschistische Männerphantasie handelt, ist gar nicht so schwer herauszuarbeiten. Daß er genau dieses Image zu einer poltischen Kategorie erhoben hat, offenbart sich im Erfolg seiner PR-Arbeit, wonach vermutlich die meisten maßgeblichen Medien dieser Welt jene verräterische Wortschöpfung aufgegriffen haben, die "Terminator" (Der Beendiger) und "Gouverneur" verknüpft. Zu: "Gouvernator".

Originalton aus Arnies PR-Winkel:
"Du bist zurück! Du wirst immer wiederkommen! Und jetzt ist es an der Zeit mal wieder die Welt zu retten! Hierzu dieses aktionsgeladene Spiel, wo es um Schnelligkeit und Können geht!"

Wie verblüffend das inhaltlich dem gleicht, was man in der jüngeren Vergangenheit arabischen Selbstmordattentätern mit auf den Weg gegeben hat, wird noch zu zeigen sein. Und wie kommt das bloß? Hier noch einmal Richard Kriesche, Medienkünstler, in DER STANDARD, Printausgabe, 10.9.2004:
"Hätte ein Underdog wie Schwarzenegger nicht diese verstaatlichte Bevormundung erlebt, erkannt und sich ihr letztlich entzogen, wäre er damals unter Garantie nicht einmal Bademeister in Thal bei Graz geworden."

Bin ich jetzt schlauer? Nein! Aber das wird schon werden ...

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