27. Oktober 2004

Gestern kamen mit der Post in einer Werbesendung drei Jonglierbälle. Zu meiner großen Überraschung fing mein Mädchen damit völlig unbeschwert zu jonglieren an. "Woher kannst du denn das?" hab ich gefragt. "Ach, aus England." Ihr Großvater, ein Bergmann, hatte einen pensionierten Clown zum Nachbarn gehabt.

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Cut!

Im Anger Universe ist nun der "Hermann Göring Lookalike-Contest" gelaufen. Herr Vogeltanz präsentiert demnach am Donnerstag, dem 11. November 2004, um 20.00 Uhr "retrospective glance / die erinnerungen des j.f.sebastian / anger diary #5" mit dem Titel "Funkschatten". Im "SO", in der Alserstrasse 13a, 1080 Wien.

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Cut!

Byzanz. Konstantinopel. Istanbul. Tausend Geschichten. Drei Namen. Eine Stadt. Und allerhand, was mir meine Religionslehrer nicht erzählt hatten. Auch meine Geschichtslehrer nicht. Der Orient? Klar. Aber. Unmittelbar dahinter, eben im Orient, ist nun mal die Wiege des Abendlandes.

Wir sind mit den gefälligen Bildern von Griechenland und Italien aufgewachsen. Durchwirkt mit Motiven von "edlen Germanen". Die vor allem Barbaren gewesen sind. Und die Zerstörer Roms. (Westroms.) Was man ja den Muslimen dieser Zeit nicht gerade nachsagen kann. Daß sie große Kulturen zerstört hätten. Im Gegenteil.

Byzanz. Das war die pragmatische Konsequenz eines unermeßlich gewachsenen "Imperium Romanum", welches aufgrund seiner Ausdehnung von Italien aus nicht mehr effizient regiert und verteidigt werden konnte. So führte Kaiser Diokletian im dritten Jahrhundert nach Christus ein "Kaiserkollegium", die "Tetrarchie", und dezentralisierte das ursprüngliche Machtzentrum. Nach einigen "Umstiegsproblemen" verlegte Konstantin die Hauptstadt "in die Region mit den größten Problemen", wie das Byzanistik-Experte Ralph-Johannes Lilie ausdrückt.

Aus der Grundsteinlegung im Jahre 326 wuchs eine Stadt, die laut Lilie zu den drei oder vier "richtigen Großstädten" zählte. Neben Bagdad, Kordoba, "vielleicht noch Alexandria". Was für Konstantinopel ein Maximum von 500.000 bis einer Million Menschen bedeutet. Dagegen sind "fast alle mittelalterlichen Städte nicht mehr als größere Dörfer." Mit "Einwohnerzahlen von allenfalls 5000 bis 10000 Einwohnern ..."

Lilie betont, das römische Reich sei nie geteilt worden: "Byzanz war Rom!" Er meint, außerhalb Roms habe es damals nichts gegeben, "was ihm gleichkam". Und: "Für das Christentum war dieses Reich nachgerade unverzichtbar, Seine Existenz erst schuf die Möglichkeit zur raschen Ausbreitung des christlichen Glaubens."

Was immer sich also jemand vorstellen mag, wo betont wird, die Türkei gehöre nicht zu Europa, wer immer sich auf historische Dimensionen beruft, auf Vergangenheit, auf Kontinuitäten "des Europäischen", kommt an unseren Bezügen zum und Wechselwirkungen mit dem "Orientalischen" nicht vorbei. [Quellen]


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