1. Oktober 2004Seit Jahren überlebt an meiner Seite eine Pflanze, die ich nicht
einmal benennen könnte. Sie ist also robust und genügsam. Was mir an diesem
eigenwilligen Gewächs gefällt: es vergehen Monate und Monate, plötzlich überrascht
mich eine weiße Blüte. Die nicht all zu lange bleibt. Dann grünt die Pflanze wieder vor
sich hin.
Das läßt ein wenig an einen frühen Luc Besson-Film denken. Worin Jean Reno den Profikiller
Leon gibt. Der in treuer Gemeinschaft mit einer Topfpflanze lebt, die er nirgends
zurückläßt. Wenn man mit dem Illusionsgeschäft zu tun hat, erlebt man ja seltsame
Dinge. An Verschiebungen. Hier ein kleines Beispiel von der FAQ-Liste der Reno-Fansite:
"Are you Jean Reno? / NO! I am not Jean Reno, I am
not related to Jean Reno and I do not know Jean Reno. So don't e-mail me personal
questions like how much Jean weights because I have no idea. I am just a fan running a
website dedicated to him."
Cut!
Da saß ich bei Gröller, mit Menschen, die sich der Fotografie gewidmet haben, und
ich bring kein einziges Foto mit nach Hause. Das ist doch merkwürdig. Das
Illusionsgeschäft ... Gröller, der seinen Blick auf die Welt permanent zu brechen
scheint, auf erstaunliche Ideen kommt, wie das Sehen einem anderen Zusammenhang zugewiesen
werden könnte, fragt sich etwa, was denn wäre, wenn wir ein Fenster in der Wand mit
einem Bildschirm verschließen würden.
Ach ja, auf Umwegen hab ich doch Fotos mitgebracht. Wurli ist eines Tages über einen SLK McLaren
gestolpert. Sehr viel näher an einem Formel 1-Wagen kann ein Auto mit Straßenzulassung
nicht mehr sein ...
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