22. September 2004

Hans Haid, der gescheiteste Bergbauer Österreichs, sagt, jemand habe etwas "maßgeblichst" beeinflußt. Boulevardgröße Günther Nenning, im Rollenfach "Hallo Dienstmann!" mit dem Kofferschleppen befaßt, will in seinen "Austrokoffer" gegen manche Widerstände "moderne und modernste Literatur" packen.

Kabarettist Lukas Resetarits hat solches Aufplustern gerade mit einer hinreißenden Wortschöpfung quittiert. Der Finanzminister habe eben das "besteste" Budget in Arbeit. Reichlich Grund zur größtesten Freude. Mit bestesten Grüßen!

Cut!

log197.jpg (28270 Byte)

Gibt es sowas wie "österreichische Kunst"? Was könnte das sein? Und wie könnte es funktionieren? Gibt es an der Kunst irgend etwas, dem eine Mehrheit von Österreicherinnen und Österreichern zustimmen würden? Oder wäre das etwas, das von dieser Mehrheit handelt? Falls ja: wozu?

Das spannende an der Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden, die in anderen Ländern und Kulturen leben, ist das Verstehen, worin man sich zustimmt und worin nicht.

Denkt jemand tatsächlich, ein beliebiger anatolischer Bauer wäre mir sehr viel fremder als ein beliebiger österreichischer Bauer?

Dieses Phantasma ist ein politisches Konzept. Als Sohn eines Nazisoldaten habe ich gute Gründe gefunden, solchen völkischen Konzepten zu mißtrauen.

Und was genau verbindet mich mit jenen, die in diesem reichen Land davon profitieren, wenn so vielen Bereichen der Gesellschaft Mittel entzogen werden? Außerdem, was ist mit jenen, die nicht gehört werden, wenn es darum geht, zu klären, was das sei: Österreich?

Was soll das also sein, "österreichische Kunst"? Im Gegensatz zu Kunst aus Österreich. Denn die Kunst ist die Kunst. Aber wo jemand lebt, das läßt ihn oder sie oft ganz verschiedene Fragen stellen.

The Junction


[kontakt] [reset]

39•03