13. September 2004

Amerikanische Truppen verlieren einen Panzer im Irak. Schaulustige, auch Kinder und Journalisten, umkreisen das liegen gebliebene Fahrzeug. Ein amerikanischer Kampfhubschrauber nimmt die Menschen unter Feuer.

Erinnert ein wenig an den Panzer, der dabei gefilmt wurde, als seine Kanone auf ein irakisches Hotel ausgerichtet wurde, in dem Journalisten wohnten. Die Panzerbesatzung feuerte.

Derweil lese ich von amerikanischen Opinion Leaders, daß Europa sich weigere, die Verantwortung für die Zustände in dieser Welt zu übernehmen. Weshalb Amerika so hart vorgehen müsse. Hm.

Saddam war zwar ein brutaler Diktator, aber die Al Quaida bekam dort keinen Fuß auf den Boden. Bis Amerika einmarschiert ist. Inzwischen wächst ein Klima der Bedrohung rund um die Welt.

Was also, wenn Amerika ein Teil des Problems ist, das es zu bekämpfen vorgibt? Was also, wenn Rußland auf der anderen Seite fortfährt, den Druck auf kleinere Völker zu erhöhen? Genau jenen Druck, unter dem junge Männer und neuerdings auch Frauen bereit sind, den Krieg vom Schlachtfeld abzuziehen, um ihn ins zivile Alltagsleben zu tragen.

Der Philosoph Thomas Hobbes wußte schon im 17. Jahrhundert, daß arme, harte, letztlich brutalisierte Männer, die keine Aussicht haben ihre Lage zu verbessern, eine Hauptursache für Aufruhr, Unruhen und Kriege sind.

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