The Junction hat auch kulturpolitische Implikationen. Das
wird kaum überraschen. Oder? Aber wie soll ich das am besten beschreiben? Ich nehme ein
aktuelles Beispiel. Da hat mich vor zwei Tagen bemerkenswerte Post von der IG Kultur
Steiermark erreicht. Worin es heißt:
"werte freunde des igkulturgedankens!
den unterzeichnern der petition sei hiemit noch einmal für den mut gedankt, diesen weg
mitgegangen zu sein. Für jene, die an der Sinnhaftigkeit der Aktion gezweifelt haben und
jene die partout nicht unterzeichnen wollten, mag die Reaktion von Frau LH Klasnic, die
Mittel für 2004 um eine Million aufzustocken, zumindest im Nachhinein ein wenig
überzeugend gewesen sein. So haben wir alle was davon."
Wobei ich mich nun frage:
Was ist das für eine Demokratie? Oder. Was sind das für Bürgerinnen und Bürger? Daß
es MUT braucht, der Landeskulturreferentin Annahmen vorzulegen, was der Kulturpolitik gut
anstünde? Wenn also die Primärkräfte dem kulturpolitischen Personal Anregungen geben,
was eine nahe Zukunft an sinnvollen Maßnahmen verlangen würde.
Das ist ein sehr beunruhigender Stand der Dinge, wo solche
Gesten den Bürger zum Untertan zurückdeuten. Was mir mißfällt. Aber. Das ist
natürlich in der Praxis weder verhandelbar noch Gegenstand von Reflexion in der
"Szene". Daß etwa Politik und Verwaltung den Kunstschaffenden mindestens auf
gleicher Ebene zu begegnen hätten, in Arbeitssituationen, wo professionelle
Arbeitsbedingungen zu verhandeln wären.
Das würde auf der Seite der Kunstschaffenden eine
selbstbewußte Haltung verlangen, die sachlich gut fundiert ist. Das schließe ich nicht
gerade aus einem Auftreten, in dem man allen Mut zusammennehmen muß, um der Politik seine
Position vorzulegen. Was eine problematische Konsequenz hat. Der Bückling braucht die
Hierarchie und befestigt mit Hingabe den Platz über ihm, wenn ihm dafür von dort seine
Bücklingsposition mit einem Hauch von Sicherheit ausgestattet wird.
Das war zu Zeiten Maria Theresias sicher eine kluge
Haltung, falls man keine Person von Stand gewesen ist. Die Jahrhunderte danach ... hm, hat
sich doch was getan. Oder?
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