6. Juni 2004 Vogeltanz mailte mir vorgestern, ich solle ORF 2 einschalten, im
Parlament ginge es gerade drunter und drüber. Vulle Trompetn. Ich besitze
kein Fernsehgerät. Aber es würde sich schon herumsprechen. Dachte ich. Tat es dann auch.
Österreich pur. Andreas Kohl auf Josef Broukals Statement, im Parlament würde es
jemandem unbenommen sein den Nationalsozialisten nachtrauern:
Niemand
in diesem Haus trauert dem Nationalsozialismus nach.
Gut. Gekauft. Lassen sich dann auch
Sprachspiele aus dem öffentlichen Diskurs nehmen, die im eindeutigen Kontext zur
völkischen Weltsicht der Nazi-Barbaren stehen? Denn was uns die
vaterländische FPÖ grade wieder vorhupft, verstehe ich schon so; daß da jemand,
irgendwie, dem Nationalsozialismus nachtrauert. Nämlich dieser gnadenlosen
Komplexitätsreduktion, in der Menschen erst herabgewürdigt, schließlich zum Abschuß
freigegeben werden. Das haben die Nazi-Barbaren zur Perfektion gebracht. Wer in einer
Demokratie solchen Stil der Brandreden pflegt, muß sich schon fragen lassen, welchen
Verhältnissen man da eigentlich zuneigt.
Paßt alles vorzüglich zum Datum. Vor 60
Jahren landeten amerikanische Soldaten in der Normandie und verbluteten in großer Zahl an
den Stränden, um Europas Abstand zu den Nazi endlich voranzubringen. (Hallo Bushies!
Erinnert ihr euch noch, wofür eure Boys damals geblutet haben?)
Cut!
Vogeltanz hat gerade erst ein Schuhgeheimnis
für Mirjanas junge Sammlung gelüftet. Und legt eins nach. G'spitzt. Huh!
Cut!
Bush hat dem Papst eine Medaille
umgehängt. Das ist sehr lustig. Der Raubritter ehrt die Queen-Mum. Mit einer Freiheitsmedaille
für Verdienste um den Weltfrieden. Da frag ich mich natürlich: Was versteht
der denn von Freiheit und vom Weltfrieden, der Herr Busch?
Vito
Pace hat mir Post aus Rom geschickt. Dort finden man auch nicht, daß Busch all zu
viel von Freiheit und Weltfrieden versteht. (Berlusconi ausgenommen. Die zwei Jungs halten
sich wohl gegenseitig für Demokraten.)
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