2. Juni 2004 Graphic Novelist Jörg Vogeltanz greift
vorzügliche Arbeiten auf, die sozusagen ungenehmigt im öffentlichen Raum erscheinen.
Graffiti. Bemerkenswerte kleine Werke von anonymen Leuten. Die Sammlung wird HIER
aufgeblättert ...
Cut!
Straßenschluchten ... Und weiter,
wandelnd auf dem Boulevard. Wieder die "Kleinen Zeitung". Ich war ja zwischenzeitlich mal der Auffassung,
derlei Meldungen seien tooo-taal überflüssig. Aber! Wie so oft. Muß ich eine Auffassung
revidieren. Denn solche Texte haben eine ganz eigentümliche Poesie. Haben auch eine
merkwürdige Kraft, etwas über diese Kultur zu erzählen. Naja, man muß das nicht gleich
überinterpetieren. Doch hier nun eine weitere kleine Perle von betörendem Alltagsglanz:
"Unterlamm. Nach einer
durchzechten Nacht wollten fünf Freunde von einem Gasthaus in Unterlamm heimfahren.
Während die anderen schon im Auto saßen, kurvte Helmut S. (31) mit dem Kinderrad der
Wirtstochter um den PKW herum. Er wurde überrollt: Lebensgefahr."
Cut!
Die Ausschneidebögen. Den
"Vespa" von gestern hatte ich auf zu dünnes Papier gedruckt. Was den
Montageversuch quälend machte. Also wandte ich mich einem ab-sooo-luten Star meiner
Jugendtage zu. Wer kennt noch das Logo mit dem Skorpion? Oh ja! Auch in den 60ern zählten
Marken. Manche. Also. Das Skorpionslogo gehörte dem höchst inspirierten Carlo Abarth,
der ein Italiener mit österreichischen Wurzeln gewesen sein soll. Abarth verpaßte den
winzigen Heckschleudern meiner Kindertage, Fiat 500 und 600, Simca 1000 etc. ein
umfassendes Tunig, daß dabei "Rennsemmeln" herauskamen, die bei Slalom-Bewerben
und Bergrennen vieles verblasen konnten, was weit größer und stärker (und
selbstebwußter) war.
Nun fand ich so eine
"Rennsemmel", die auf der Basis des Fiat 600 stand. So ein Leichtgewicht mit 40
PS befeuert, das riß ordentlich durch. Aber es waren auch 120 PS denkbar, was plötzlich
200 km/h möglich machte. Sowas war in den 70ern der helle Wahnsinn. Also Schneide und
schnipsle, drücke und klebe ich in kleinen Arbeitspausen an meinem Abarth 695 SS.
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