14. Mai 2004

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Isabel Gradischnik, der Foto-Crew „Faktor“ zugehörig, die im „Interface“ zu Gast war und in Gleisdorf ein paar spannende Durchgänge hingelegt hat, sandte mir eben Post aus einem anderen Quadranten:

“... schick ich Dir meinen derzeitigen Aufenthaltsort: das Kakaouniversum ...”

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Cut!

Mone Neumayer, Frau Nachbarin in der Weblog-Sache, ist grade in ein Sumpfloch der „White Pride“-Bewegung reingestolpert. Und einigermaßen aufgebracht. Daß man da etwa zur Melodie eines spaßigen Liedchens, das zu geselligen Umtrieben einlädt, das Niederbomben von Menschen propagiert:

“ If you never were elected, bomb Iraq. If your mood is quite dejected, bomb Iraq....”

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Solche Sätzen werden dem kleinen Derek in den Mund gelegt. Ich nehme nicht an, das Bürschchen sei von sich aus begabt, solchen Unfug zu formulieren. Aber daß das Kerlchen schon so denkt, darf man annehmen. Naja, das ist ein freies Land, wo natürlich auch eine „Sturmfront“ der arroganten Weißen sich dieser Welt mitteilen darf. Was mir ohnehin lieber ist. Derlei offen vorzufinden, als es verdeckt wirken zu wissen.

Andrerseits ist die Publikation zugleich auch Werbung für derlei Positionen. Also müßten die Leutchen sich vor dem Richter wiederfinden, wenn sie menschenverachtende Propaganda publizieren. Im Sinne von: Sie dürfen denken was sie wollen. Aber sie dürfne nicht alles verbreiten, was ihnen in den Sinn kommt..

Doch wo sich die Administration der Bush-Regierung schon mal merklich begonnen hat, von Völkerrecht und Menschenrechten zu verabschieden, muß der „White Trash“ sich wohl zunehmend auf akzeptabler Position fühlen.

Fünf Tage Polen (4)

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Nach all den Stunden Bahnfahrt sah ich in den letzten 20 Minuten die Brackets auf den Zähnen der jungen Frau, die vorher in ihre Lektüre, in Radiohören und den Verzehr von mit Schokolade überzogenen Keksen vertieft gewesen war. Ich hatte sie gefragt, ob das, was ich eben sah, schon Katowice sei. Denn daß sie Polin ist, die Strecke wohl kennt, war mir schon klar geworden.

Nun mußte es offenbar aus ihr heraus. Daß sie gerade in Wien ein Bewerbungsgespräch hinter sich gebracht hatte. Daß sie für die nächsten drei Jahre in Österreich Arbeit habe. Wo die Labors besser ausgerüstet seien als in ihrer Heimat. Daß ihr nun noch etwa drei Stunde bis Warszawa blieben, sie in Zukunft vielleicht besser das Flugzeug nähme.

All das erzählte sie in vorzüglichem English. Ich hätte sie bestenfalls für eine Maturantik gehalten. So viel zu meiner Menschenkenntnis. Bei der englischen Sprache blieb ich gleich. Mir waren im Nebenabteil Landsleute aufgefallen, die ich zwar bisher nicht gesehen, aber gehört hatte. Ein Ehepaar und die Mutter der Frau. Sie waren ausreichender Grund, meine Herkunft zu verbergen.

Ich fragte mich, wozu sie nach Polen auf Reisen gingen, wenn ihnen hier merklich so vieles mißfiel. „Ach schau, solche Dächer haben sie in der Lausitz auch.“ Zufall? Auch dort lebt ein slawisches Volk. Sorben.

Wir sind damit aufgewachsen, unsere slawischen Nachbarn als Referenzgröße zu benutzen. „Wir sind nicht so wie ihr seid.“ Diese große Schwäche, über sich bloß Aussagen zu machen, in dem man über andere spricht.

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20•03