7. April 2004 Kleine Spam-Prosa ... John Doe schrieb mir:
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Außerdem. Im momentan wieder anschwellenden Viren- und Spamchor
schrieb mir eine freundliche Maschine mit dem Absender marketing@isover.at:
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen
bemühen und verbleiben in der Zwischenzeit
mit freundlichen Grüßen
Ihr Marketing-Team
Daß ein Marketing-Team mit der Adresse marketing is
over auftritt, fand ich so charmant, daß ich vergaß, hier mit einer Maschine zu
korrespondieren. Ich hab mich freundlich bedankt und erhielt zur Antwort:
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen
bemühen und verbleiben in der Zwischenzeit
mit freundlichen Grüßen
Ihr Marketing-Team
Damit hätten wir ein Exempel aus der Sparte Kafka für
Dummies. Ich verbeuge mich errötend und sage: Danke!
Cut!
Gestern. Der
Kanonenboot-Film. Ja. Das ist sehr martialisch. Und freilich nicht politisch korrekt. Das
weiß ich doch. Auf diesbezüglich eingehende Post möchte man postwendend antworten:
Herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Wir werden uns so schnell wie möglich um Ihr Anliegen
bemühen und verbleiben in der Zwischenzeit
mit freundlichen Grüßen
Ihre Kanonenboot-Besatzung
Aber es ist ja ganz, ganz anders. Doch jetzt mal ein Bild, damit Sie auch was zum Schauen
haben. Leider ist grade nix all zu Passendes zum Text vorrätig. Ich nehm was aus meinem
Archiv:
Ich bin kein Zoologe. Aber ich halte das für einen Singvogel. Was
sehr gut zum letzten Teil dieses Logbuch-Eintrages paßt. Warum es dieses Tier tot vom
Baum gehaun hat, muß Gegenstand von Spekulationen bleiben. (Vielleicht hat es ja mit dem
letzten Teil dieses Eintrages zu tun.)
Also. Das mit dem Kanonenboot am Wörthersee ... Die Sache wurde
ruchbar, als Agent Dusty Moon vom Büro für Konspiration &
Paranormales einen Report unter dem Titel Kanonenbootpolitik?
veröffentlichte. Ist keine harmlose Sache, wenn man von diesem Büro wachsender
Aufmerksamkeit gewürdigt wird. Bald darauf behauptete BKP-Konfident Spike Slammer: Krusche-Brüder
unter Errorismus-Verdacht
Slammer brachte uns eigentlich recht harmolse Krusche-Buben mit dem
oststeirischen Gurilla Carlos Vamos y Nopasaran in Verbindung. Das ist eine
Unterstellung, die einen hierzulande unreflektiert ins Lager der österreichischen
Errorista schupft. Als "Errorist" dazustehen, auch als
vermeintlicher Errorist, ist eine ernste Angelegenheit. Das hat Konsequenzen. Das kann
einen die Karriere kosten. Ich nehm jetzt noch ein Foto herein, weil mir das sonst zu viel
Text wird. (Da gehn einem leicht auch jene Leut davon, die man nicht vom
Boulevard hereingebeten hat.)
Das ist eine Zimmerdecke im Forum Stadtpark. Und ich höre gerade His Bobness Dylan, wie er "Missisippi"
singt. Produced by Jack Frost. (Ha!) (Sie können diese Notiz ignorieren, sie ist nur für
meinen Biografen gedacht.) Weiter im Casus: BKP-Konfident Spike Slammer hatte im Jahre
2002 seinen berüchtigten Report über den Österreichischen
Errorismus und seine Wurzeln publiziert.
Slammer brachte damals auch die Nationalratsabgeordnete Andra
Wolfmayr ins Gerede. Nur ein energisches Eingreifen von Landeshauptmann Waltraud Klasnic konnte ob dieser
Unterstellung die Karriere der Oststeirerin vor einem gröberen Einbrechen retten.
Nun wird ja gemunkelt, das Büro für Konspiration &
Paranormales sei wieder aktiv geworden. Manche meinen, das MagazinThe Lie sei eigentlich nur eine
Tarnorganisation, die das alte BKP bemänteln würde. Und der Errorismus eine
Erfindung der nunmehrigen field agents, mit der sie ihre Arbeit und das dazu
nötige Budget rechtfertigen. (Nicht auszudenken, wenn es stimmte, was geraunt wird: daß
Frank Stronach hinter der Sache steckt.)
Als Hinweis auf den Relaunch der Legende von der
"Errorista" gelten in sachkundigen Kreisen die aktuellen Bemühungen, der
Steiermark zu einer neu getexteten Landeshymne zu verhelfen. Es stünde, so heißt es, in
guter BKP-Tradition, daß man der vormals ausgewiesen emanzipatorischen Schriftstellerin
Wolfmayr Zeilen wie die folgenden unterschiebe:
Menschen jung und alt leben hier beinand,
teilen Freud und Leid und Arbeitszeit,
Freundschaft wird gelebt, Freiheit anerkannt,
Liebe, Achtung und Gemeinsamkeit.
Selbst die renommierte Kleine Zeitung soll dieser
Desinformationskampagne aufgesessen sein, wie die QUELLE
belegt.
Sie sehen also, wenn der oben gezeigte Singvogel einfach tot vom
Baum gefallen ist, dann müssen Qualen, die sowas bewirken können, keine erfundene
Geschichte sein. Aber das mit dem Kanonenboot am Wörthersee ist, auch wenn es völlig
anders aussieht, ganz, ganz harmlos gewesen.
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