26. März 2004
Was immer da draußen passiert: Wir haben
eine Präsidentin. Sie wird HEUTE zum ersten Mal nach getaner Arbeit in ihre
Privatgemächer in der Hofburg zurücklehren: Irene S spielt
Affigkeit als politische Kategorie? Was
wäre das? Sich zum Affen machen ... eigentlich eine Kränken unserer Mitwesen im
Primatenreich. (Bei weitem nicht das Schlimmste, was wir den Tieren antun.) Also. Sich zum
Affen machen. Damit meine ich zum Beispiel, wenn der Sozi Norbert Darabos der Frau
Ferrero-Waldner vorhält, sie habe keine Zeit gefunden, durch ihre auswärtige Anwesenheit
Spaniens Terror-Opfern Pietät zu erweisen. Das ist eine schon außerirdische Heuchelei.
Oder wenn Steiermarks Finanzlandesrat
Paierl unter Klasnics Kittel kriecht, von wo her er ausposaunt, der vormalige
Kulturlandesrat Hirschmann habe vor, Klasnic zu stürzen. Das finde ich affig. Daß ein
erfolgsgewohnter Macher mit so einer absurden Fantasie hausieren geht, nur weil ihm grade
irgendwelche Fehler oder Kompetenzmängel um die Ohren fliegen. Klingt das plausibel, ein
ÖVP-Ex-Landesrat, der nicht gerade auf dem Gipfel seiner Karriere steht, könne einen
versierten Professional wie Klasnic auch nur ins Wanken bringen? Affig!
Oder wenn ich über den
Chianti-Pakt von Kärntens FP und SP lese. Und Gusenbauer muß dieser Tage
öffentlich heftig dementieren, was er doch sehr wahrscheinlich informell mit Haider
ausgehandelt hat. (Da war auch schon hier, in meiner Nachbarschaft, jenes Spargelessen,
das Haider und Gusenbauer ins Gerede brachte ...) Ein Affentheater!
Cut!
Letzte Nacht mailte mir meine Präsidesse
Irene S.:
>>Andererseits ist da immer noch meine politische
Erkenntnis "Wie du mir, so ich dir" und immerhin waren sie ja da! Na ja!
Darüber werd ich noch nachdenken! Oder auch nicht!<<
Alles klar?
Ich habe mich gestern zu einem sehr unappetitlichen Slogan auf der Ferrero-Site
geäußert. Bei näherer Durchsicht der Beiträge fiel mir noch jemand auf, nämlich
Wolfgang Kühnelt, der mir als Herausgeber des Haubentauchers bekannt ist,
einem Monatlichen Gesellschaftsmagazin. Von ihm stammt der gewürdigte Slogan:
Willkommen im
Land des Lächelns!
Hätten Ferreros Leute auch nur einmal
eine Suchmaschine angeworfen, um österreichische Websites auf Kühnelt hin zu befragen,
wären ihnen vielleicht aufgefallen, daß Aussagen ja sehr viel mit KONTEXT zu tun haben.
Naja, da haben die Promotoren im Wahlkampfbüro ordentlich geschlampt. (Monkey business!)
Affigkeit hat weltweit Saison. Im GEO vom April 04 las ich folgendes
Zitat:
Ich war im
Kosovo, sagte er. Ich glaube nicht mehr an den Tod.
Autorin Christine Werner würde sowas vermutlich mit einem trocknen
Bleda Bua! quittieren. Die Rede ist vom Briten Steve Bennet, der eine von
Hitlers Wunderwaffen, die V2, ausgebuddelt hat. Um mit einer
aktualisierten Fassung dieser Rakete den X-Prize zu gewinnen. Bei dem es darum geht, aus rein privater
Initiative in den Orbit zu gelangen. Und wenn möglich, heil zurückzukehren. Luxig! Diese
Briten.
Die X-Price-Gründer lassen an Flieger Charles Lindbergh denken. Da
wurde ganz offenbar der "Spirit of St. Louis" beschworen:
"The X PRIZE was founded on May 18, 1996 in St.
Louis for the specific purpose of stimulating the creation of a new generation of launch
vehicles designed to carry passengers into space."
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