8. März 2004

Gestern ist der Winter kraftvoll zurückgekehrt. Ich bin durch Graz geschlendert und hatte zwischendurch eine bemerkenswerte Plauderei mit einem Dreizehnjährigen. Der beklagte, daß ihm die Türken so auf die Nerven gingen. Warum? Weil es in seiner Schulklasse welche gebe, die sich so "blöd aufführen" würden. (Sich blöd aufführen ist ja nicht gerade eine türkische Domäne.) Und überhaupt, meinte der Bub, "werden die immer mehr in Österreich". Was eine überraschende Ansicht ist, wenn man bedenkt, daß der Lebensgefährte seiner Mutter ein Ägypter ist. Solche Bilder setzen sich eben ganz abseits eigener Erfahrungen fest. Am besten in einem reflexionsfreien Raum. Und. Das sind ja oft ganz nette Leute, die sowas dahersagen. Ich habe mir angewöhnt, in solchen Begegnungen kein Statements abzugeben, sondern zu FRAGEN. Ich frage so lange, bis erfahrungsgemäß recht bald keine Begründung mehr bleibt. Und lasse das dann so stehn.

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Was mir an diesem Sonntag gefiel: Wir haben auf unserem kulturellen Terrain die 1.000er-Marke hinter uns gelassen. Was heißt: Erstmals lagen unsere "User Sessions pro Tag", also die Besucherzahl, jenseits von 1.000 ... nämlich bei 1.004. (Hier die Übersicht.)

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Es gibt in der Netzkuklturszene allerhand Leute, die geben nichts auf Logs und sagen, Besucherfrequenzen seien ihnen wurscht. Das ist zwar im KUNSTkontext eine passable Haltung, die ich da völlig teile. Denn in künstlerischer Praxis pfeif ich ebenso auf die Frage der Quote. Aber im Kontext KULTURPOLITISCHER Fragen kann mir das gar nicht wurscht sein. Präsenz, Sichtbarkeit, Reichweite ... sind da sehr relevante Kategorien.

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Doch wollte man das erörtern, müßte man auch über Vorstellungen von Professionalität reden. Man müßte über Intentionen, Methoden und Ziele reden. ...

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10•03