3. März 2004
Tired of looking at your wrinkled
face in the mirror as you pluck yet another grey hair and ... schrieb mir clarence,
eigentlich sherry21jordan23. Was etwa bedeutet: Bis du es müde, dein faltiges
Gesicht im Spiegel zu sehen, während du ein weiteres graues Haar auszupfst ...?
Na servas! Wer mit mir ein
Verkaufsgespräch so beginnt, ist gleich wieder bei der Tür draußen. Und die
Vorstellung, ein Human Growth Hormone (also ein menschliches Wachstrumshormon)
zu futtern, ist irgendwie beunruhigend. Huh! Dafür hat mich clarence alias
sherry21jordan23 mit einem netten Stück Spam-Prosa versorgt:
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Cut!
Man wünscht sich, daß aus den Kindern
was wird. Oder? Und das mag mit einem angemessenen Berufswunsch seinen Anfang nehmen. Ich
wollte schon als Kind Schriftsteller werden, hab das realisiert, um nach Jahrzehnten
draufzukommen, daß mir diese Inszenierung nichts mehr bedeutet. Die Praxis läßt einen
neue Bilder finden. Und neue Wünsche. Hat mich selbst überrascht. Daß es so kam ...
Mein Sohn hat seine erste Entscheidung
nun getroffen. Er setzt von hausaus nicht in antiquierter Art auf bloß eine
Karriere, sondern hat ein Doppelfeature vor Augen. Er möchte Gourmet-Kritiker und
Meeresbiloge werden. Weil er es, wenn ich richtig verstanden hab, cool findet, daß man
gratis fein essen kann; und weil er ein Faible für Unterwasserwelten hat.
(Hab grade im Duden nachgesehen, was
gegenüber dem Gormet der Gourmand sei. Ich vergesse solche Sachen leicht. Da treffen sich
also Feinschnmecker und Vielfresser.)
Cut!
Theatermensch Hans Fraeulin ist wenig
zimperlich, gegenwärtige Phänomene auf mögliche Rückbindungen zu Traditionen
Österreichs abzuklopfen. Ansichten und Verhaltensweisen haben oft erstaunliche Vorboten
in der Geschichte. Fraeulin liefert in "Der Austrofaschismus
und das System mur.at" auch eine entsprechende Hintergrundskizze. Worin es unter
anderem heißt:
"Das Copyright für Faschismus,
ein damals durchaus positiver Begriff, besitzen die von Benito Mussolini geführten
italienischen Faschisten, für die sich auch die konservativen Kreise in Österreich
begeisterten. Gemeinsames Ziel aller, fast aller konservativen Kräfte in Europa war die
Abschaffung der Demokratie in ihren Ländern. Ihr gaben sie die Schuld am Elend der
Massen. Um sie abzuschaffen, war ihnen jedes Mittel recht. An ihre Stelle wollten sie
entweder wieder die Monarchie einführen, oder eine Diktatur errichten oder wie in Spanien
und Österreich einen Ständestaat, quasi eine Monarchie ohne Monarchen.
Die Stände - das sind der Adel, die
bewaffnete Macht repräsentierend, der für die Kultur verantwortliche Klerus, Industrie,
Handwerk und Gewerbe, das damals für eine gedeihliche Wirtschaft sorgende Bürgertum -
sollten Gremien bilden, welche den möglichst allein Herrschenden in allen staatlichen
Belangen fürsorglich beraten. Um ihre Herrschaftsansprüche durchzusetzen, mussten die in
der Demokratie erkämpften Grundrechte aller Menschen leider, leider dran glauben.
Persönliche Integrität und Unverletzlichkeit, Gleichberechtigung, Versammlungsfreiheit
und andere Rechte gab es im Faschismus nicht oder nur eingeschränkt. Freilich durfte der
Diktator seine Meinung sagen, aber nicht seine Gegner, durften sich seine Anhänger
ungeniert versammeln, aber nicht seine Gegner, durften sich seine Leute bewaffnen und den
entwaffneten Gegnern eins auf die Mütze geben. Man schaffte die Instrumente der
Demokratie ab und erklärte den Pöbel oder die Juden oder irgendeine andere Sorte Mensch
zu Menschen zweiter Klasse, die mit persönlichem Eigentum nicht staatsförderlich umgehen
können. Das nahm man ihnen weg und vertrieb sie fallweise aus dem Land."
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