1. März 2004

Spam geht mir meist auf die Nerven. Manchmal finde ich es entzückend. So schickte mir office@bazar.co.at am Sonntag, dem 29. Februar 2004, um 19:44 Uhr einen virenträchtigen bat-file mit dem vielversprechenden Subject „Ich hasse dich“. Und dem rührenden Mail-Inhalt:
„Wenn Du meinst mich beleidigen zu müssen, nur weil ich Dir ein paar Liebes- Mails geschrieben habe, dann tut es mir Leid. Hier haste deine blöden zynischen Antworten wieder! Auf nimmer Wiedersehen .....“
Drohung oder Versprechen? Wer weiß!

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Meinen Mail-Account bei one hab ich grade gelöscht. Denn was da kiloweise an Spam reinkommt, ohne daß ich die Mailadresse irgendwo online habe, läßt nur den Schluß zu, daß der Provider selbst das Zeug so deppert ausgehängt hat ... na danke!

Cut!

Die Debatte um Dollfuß zeigt hierzulande gerade Seiten, von denen der österreichische Kanzler als Kontrahent Hitlers erscheint, der dem düsteren Langzeitarbeitslosen den Weg zur Macht verstellen wollte. Mag ja sein. Im Anspruch auf Macht und Staatsgewalt waren die beiden schließlich Kontrahenten. Lassen wir also gelten, daß Dollfuß kein politischer Wegbereiter des Hitler-Faschismus war. Kulturell und soziologisch war er es sehr wohl. Denn diese breite Neigung zu Pogromen, zum Losschlagen auf Schwächere, all der bereitwillige, auch vorauseilende Gehorsam in menschenverachtenden Praxen, all das Mitmachen und Wegschauen bei fürchterlichen Dingen, das über viele Jahre sich um die halbe Welt ausbreitete, solche Untertanen und Gefolgsleute konnten sich Hitlers Rabauken doch nicht in wenigen Monaten aus den Ärmeln ziehen.

Die Wegbereiter des Faschismus waren schon tätig, da ist Hitler noch ein Niemand gewesen.

Cut!

Die Debatten über Faschismus sind immer wieder von Vergleichen Hitlers mit Stalin geprägt worden. Die Regime beider gelten als Beispiele totalitärer Staaten. Es kursiert das schnoddrige Bonmot, Stalin habe mehr „Rote“ umbringen lassen als Hitler. Da standen sich zwei außergewöhnliche Schlächter gegenüber, deren Reichweiten einiges mit den technischen Innovationen des frühen 20. Jahrhunderts zu tun hatten.

Als Merkmale des Totalitarismus gelten Zutaten wie eine offizielle Ideologie, eine einzige Partei, eine terroristische Geheimpolizei, ein Nachrichtenmonopol, ein Waffenmonopol, eine zentral geleitete Wirtschaft ... darin unterscheiden sich die Regime nicht. An anderen Stellen sind die Kontraste erheblich. Zum Beispiel: Stalin ließ die UDSSR als eine Heimat von hunderten Nationen erscheinen. Hitlers Vorstellung vom Großdeutschen Reich handelte von nur einer Rasse und Nation. Bei allen bestehenden Übereinstimmungen von Kriterien tun sich auch viele Differenzen auf, die es nahelegen, Hitlers und Stalins Weg nicht als gleichbedeutend anzusehen. (Das Herausarbeiten der Differenzen füllt Bibliotheken.)

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9•03