18. Februar 2004

Die Session in Wien bringt in Erinnerung: Jane Doe ist nicht gerade überall. Aber doch mancherorts. Dieses Werk einer unbekannten Person, eine von Hand bemalte Pappfigur (im Bild links), war eines Tages mit über 200 Geschwistern in Graz aufzufinden.

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Seither taucht Jane Doe an verschiedenen Stellen auf. Verstrickt in Momente, wo man sagen möchte: Wir haben eine Situation. Nun traf sie gerade mit John Doe zusammen. (Die beiden hatten sich offenbar lange nicht gesehn.) Hier finden Sie mehr über Jane Doe: [LINK]

Sie können sich die Dame downloaden und etwas zu mir zurückspielen. Ich hab übrigens jetzt noch bei David Staretz nachgefragt, ob seine Maschinen (die er ins "Depot" mitgebracht hatte) bestimmte Bezeichnungen trügen. Seine Antwort:

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"... meine Maschinen haben bis auf die Stepsisters und das Sternenmoped keine Namen. Ursprünglich habe ich mit einem Nummernsystem begonnen - Josefs Maschine ist die Nr 7. Bei 22 endet die Nummerierung. Diese beiden heißen folglich Maschine."

So. Themenwechsel! Weiterführende Fußnote zu Dollfuß und den Konsequenzen ... Der Historiker Ernst Nolte war mit seiner Arbeit einer der Anlässe für den schon erwähnten „Historiker-Streit“. In seinem Standardwerk „Der Faschismus und seine Epoche“ schrieb er so haarsträubende Sätze wie:

“Indem die Staatsführung für die Tat eines Mannes Hunderttausende von Juden haftbar machte, bereitete sie den Boden dafür, daß einst Millionen von Deutschen für die Taten eines Mannes verantwortlich gemacht werden sollten."

Merkwürdig, daß er diesen Zusammenhang konstruiert. Er regt so einerseits zu einer sehr populären Ausrede von Unverbesserlichen an: Die Juden seien letztlich selbst schuld gewesen, daß die Nazi über sie herfielen. (Wie kann denn irgendeine Tat als Begründung für den Holocaust angeführt werden?)

Aber der zweite Teil des Satzes ist noch ungeheuerlicher. Deutet er doch an, dieser Holocaust könne als „Taten eines Mannes“ verstanden werden. Anstatt als das was er ja war: Das eifrige Werk von Völkern.

Aber was ist denn nun mit Faschismus gemeint? Im ersten Kapitel seines Buches schrieb Nolte, im Jahre 1920 habe man davon noch wenig Ahnung gehabt und selbst Mussolini hätte das Wort unter Anführungszeichen gesetzt.

Ein kurzer Sprung in die jüngere Vergangenheit. Der Psychoanalytiker Friedrich Hacker ordnete in den vergangenen 90ern einem von ihm angenommenen „Faschismus-Syndrom“ zehn Kategorien zu, die einige Anregung zum Nachdenken bieten:

„Maximierung von Ungleichheit / Recht des Stärkeren / Führerprinzip / Irrationalität / Dauermobilisierung / Vereinheitlichung / organische Ganzheit / Totaleinsatz / Gewalt und Terror von oben / das Uralte und das ganz Neue“.

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