van.at: literatur (beiträge)

• Michael Roloff / Schliche #9

Dem Handke auf die Schliche:
Stempelung einer Briefmarke zu Lebzeiten
=IX=

H-2] Erst als ich schon nach Seattle umgesattelt, in diese tiefste Provinz, die auch eine eigene oder sehr verschieden eigene Zeiten besitzt, fand ich dann die Ruhe, ab Sommer 1994, mich mit der Sache genauer zu beschäftigen. Wie wohl aus dem Hervorgehenden verständlich, hatte ich guten Grund / Gründe dem Handkes Jugoslawischen Reise Abenteuern / Unternehmen eher skeptisch entgegenzusehen, und zu dem Zeitpunkt dieser Skepsis wusste ich noch nichts von Frau Colbin's Wut auf ihren ehemaligen Liebhaber, den sie scheinbar auf einer Brücke über die Salzach nicht über den Rio Grande getroffen hatte.

Ach, so: und mit Darko und Zarko, einem den Kerlen aus der Kneipe des "Nachmittags eines Schriftstellers", einem Buch und mir deswegen bekannten Kneipe - ja, Leute die sich für ein "nichts" halten, wie der Schriftsteller es da an dem wunderbaren Ende tut, eigentlich glauben sie ja dass sie die heißeste Scheiße sind! Und per Jalopy, oder Yardero wie wir es in Mexico bezeichnet hätten, so n'en Gebrauchtwagen den man in einem "used car yard/ lot" kauft, und der jedenfalls hier und in Mexico einige "yards" lang war und viele "yards" auf seinem Leib angesammelt, und die dann, in Mexico, als große Haufen von miserablen rostigen Schrott haufengross an den Langstrecken Strassen als Rostberge zu sehen sind, besonders schön der Kontrast wenn es geregnet hat und der Kakteen Wald von grüner Farbe strotzt. - Ich erinnerte mich an die Handke Truppe die so um 1970 einmal durch die Vereinigten Staaten gezottelt war - und stellte mir diese Fahrt durch Jugoslawien, samt neuer Ehefrau, auch noch auf sehr verspäteter Hochzeitsreise, irgendwie ähnlich vor, war schon ein Gaudi, das / diese Fahrten hätten doch gefilmt werden müssen, sie war [en] doch vorbildlich für eine erstklassische Soap Opera documentary... aber ich habe bis jetzt nur einige Fotos davon zu sehen bekommen. Auch wie damals in New York: Handke wechselte um sofort in ein besseres Hotel, auch weil das erste voll von einer Masse anderer Schriftstellern... aber irgendeinmal muss man ja in einer Kneipe gewesen sein um die Kriegsreporter so zu hassen angefangen zu haben.


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