künstlerhaus graz: fakten und debatten, notiz #2

Statement zur Umfrage der Kleinen Zeitung am 10.01.2012
„Was ist Ihre Kritik an der Kulturpolitik?
Was sind Ihre Wünsche an die Kulturpolitik?“


Kritik:
Bei der Stadt verursacht die fehlende Kontinuität in Bezug auf die Ansprechpartner (häufiger Wechsel der Kulturstadträte) große Probleme für die „freie Szene“.

Im Land hat die hohe Konzentration von kultureller Macht (und die damit verbundene Möglichkeit der Einflussnahme auf die steirische Kultur/Kunst) einzelner Personen eine verheerende Wirkung auf die steirische Kunst, wie 2011 verstärkt deutlich wurde. Wieso ist es nicht möglich, ein solches „Kunst-Monopol“ zum Wohl der steirischen Kultur abzubauen?

Wünsche:
Wünschenswert wären eine verstärkte finanzielle und organisatorische Förderung
der Basis und die Öffnung in Richtung Internationalität. Sinn eines internationalen Kultur-Austausches kann es aber nicht alleine sein, internationale Künstler in die Steiermark zu bringen; dies ist eine Einbahnstraße und fördert nicht das Ansehen der steirischen Kultur im Ausland.

Es wäre nachhaltiger, der lokalen Basis durch entsprechende Unterstützung und Wertschätzung die Chance zu geben, sich im Rahmen internationaler Qualitäts-Maßstäbe entwickeln zu können, beispielsweise auch durch die Einbindung in einen kulturellen Dialog mit professionellen Kultur-ManagerInnen/KuratorInnen aus städtischen bzw. Landesinstitutionen zum Zwecke eines Feedbacks, ohne welches eine gezielte, professionelle Weiterentwicklung nicht wirklich möglich ist.

Erst dann wird es ausreichend lokalen qualitativ hochwertigen „Nachwuchs“ geben, der die steirische Kultur offiziell international entsprechend vertreten kann! Darüber hinaus wäre die wissenschaftliche Bearbeitung der zeitgenössischen steirischen Kunst eine wichtige Voraussetzung um international reüssieren zu können.

Dr. Beate Landen
Präsidentin
Berufsvereinigung der Bildenden KünstlerInnen Österreichs
LV Steiermark


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