kunst.rasen: ein
tänzchen mit gernot gauper (seite 1)
Intrada
Mein Mädchen sagt mit ernstem Blick: "Hast du nichts besseres zu
tun?" Gute Frage! Seit den 1980er-Jahren reüssiert in Europa eine Neue
Rechte, die es inzwischen in Rathäuser, Parlamante, Universitäten etc. geschafft
hat.
Zugleich sehen wir, daß in solchen Kräftespielen Profiteure des Elends
erstaunliche Karrieren zuwege bringen.
Wir und wodurch weiß ich, mit wem ich es zu tun habe? Sind unsere Kriterien
klar? Gibt es Denkmuster, die sich in typischen Sprachmustern mitteilen? Was sind die
Codes solcher Kräftespiele?
Ein merkwürdiger Anlaßfall bewegt mich, auf Erkundung zu gehen. Ich bin
mitten in Gleisdorf mit dem leutseligen Gernot Gauper kollidiert. Das hätte sich in einem
geharnischten Schwätzchen erschöpfen können. Doch es wurde eine deftige Korrespondenz
daraus. Also begann ich ein wenig zu recherchieren.
Gernot Gauper in einer
Debatte bei unserem "April-Festival" 2011 ("Tesla-Tag")
In was bin ich da hineingestolpert? Hab ich wirklich nichts besseres zu tun?
Plötzlich stehen mir eine Menge Fragezeichen vor Augen. Was kann ich also in jener medial
erzeugten gesellschaftlichen Realität vorfinden, in der Gauper sich der Welt mitteilt? Es
könnte eine Quest werden. Eine abenteuerliche Reise.
Freilich bleibt eine Frage zum
Auftakt vorrangig: Warum streiten? Kontroversen sind so unangenehm. Weshalb sollte man sie
daher führen?
In meinen Kindertagen gab es die
Volksweisheit Der Gescheitere gibt nach. In den letzten 20 Jahren
kursierte zunehmend die revidierte Ergänzung. Hieß in der antiquierten Fassung der
zweite Teil noch der Esel fallt in Bach, lautet sie heute: damit
die Dummen regieren.
Was und wer nun gescheit oder dumm sei, ist wechselhaften Einschätzungen unterzogen.
Mich hat gerade ein im September 2012 publizierter Text eingeholt: [link] Er war der Frage gewidmet, welchen Geistes ein Ökonom sei, der
in unserer medialen Öffentlichkeit auf sehr zwiespältige Art rezipiert wird.
Ein Gleisdorfer Protégé des Mannes
nimmt mir diese Überlegungen krumm. Mit etwas Zeitverzögerung, also einer angemessenen
Reflexionsphase von fast zwei Jahren, erhielt ich dafür eine erste Quittung, weitere
wurden mir versprochen: [link]
(Quelle: Facebook)
Das fällt alles noch unter
den Titel Angeregter Meinungsaustausch. Seit der Antike gefallen sich
Männer im Besitz des Logos, daß sie ihre Ansichten gegen einander schicken; so ganz
gemäß dem sportlichen Ideal: Möge das bessere Argument gewinnen.
Inzwischen hat unsere
Email-Korrespondenz eine interessante Stufe erreicht. Gauper schrieb mir: nimm Dich
nur in Acht - bin nicht sicher ober Du Dir den Schadenersatz leisten kannst.
Ich hatte zu antworten: naja, dazu müßte a) erst einmal ein schaden bestehen, den
du b) belegen kannst. und: was also meinst du denn, welcher schaden dir durch
meine berichterstattung entstanden ist? also die art des schadens und sein wert. gibts
dazu etwas außerhalb deiner phantasie?
Wir sind noch in der Phase von Meinungsaustausch und wachsendem Dissens. Der Vorgang ist
exemplarisch, das Verlaufsmuster interessant. Gauper droht mir ein wenig, um mich zu einer
Verhaltensänderung zu bewegen. Das ist übrigens ein markantes Merkmal von Macht: Bin ich
in der Lage, jemanden zu einer Verhaltensänderung zu bewegen?
In einer kleinen Serie von einzelnen Messages lese ich:
warte ab
ich klage Dich ja gar
nicht
laß Dich einfachc überraschen okay
und die Zeitung wird auch ordentliche Probleme bekommen
Ich antwortete: alles klar!
Jetzt durfte ich allerdings nachdenken. Wenn Gauper mir ausdrücklich Probleme prophezeit,
und zwar ordentliche Probleme, mir aber zugleich ebenso explizit
mitteilt, daß er sie mir NICHT über den Gerichtsweg verschaffen möchte, bedeutet das...
genau was? Wenn also die Justiz ausgeschlossen bleibt, ich aber büßen soll, meint das ja
im Grunde: Privatjustiz.
(Quelle:
planetsol.ning.com)
Auf seinem Planet SOL
Medienportal sagt Gauper über sich: Was ist mein Lebensziel ? Alle
Menschen zu lieben und zu achten. [Quelle]
Den praktischen Beleg lieferte er mir in einer folgenden Message: freue mich auf
Dich Dicker. (Worauf zu antworten war: bemerkenswerte art seine
position zu vertreten. jemand wegen seiner körperlichen verfassung zu desavouieren ist ja
besonders exquisit.)
Was läuft da nun, wenn Vkfm. Gernot Gauper, Kreditopferhilfe,
Banken-in-die-Schranken, Human Way, Alternative Energien-Info, Therapie-Info,
Event-Organisation, Networking, Moderation (Quelle: Kristallquelle) mir auf eben solche Art kommt?
Es ist ein grundlegendes Muster in Kontroversen, wenn jemand bei seinem Opponenten keine
Verhaltensänderung erreichen kann, ihn nicht bewegen kann, sich seiner Meinung
anzuschließen. Es ist ein Schema der Eskalation.
+) Zuerst wird man in seiner Sicht der Sache angefochten.
+) Als nächstes wird man in der Leistungsfähigkeit des Verstandes angefochten.
+) Das kann man auch überspringen und gleich die Leibesverfassung des Opponenten
anfechten.
+) Als letzte Stufe werden abschätzige Mutmaßungen über die Sexualität des Unwilligen
geäußert.
So läuft das gewöhnlich, von kleinen Variationen verziert. Warum muß sich Gernot Gauper
mit mir überhaupt aufhalten? Was bisher geschrieben wurde, läßt augenblicklich nur
diesen einen Schluß zu: Es mißfällt ihm, eine kritische Betrachtung seiner Aktivitäten
zu erleben.
So findet man etwa auf Facebook eine bemerkenswerte Aufforderung, Roman Schweidlenka von
der Bundesstelle für Sektenfragen [link] seine Recherchen quasi um die Ohren zu schlagen.
Da lese ich: ESO WATCH STEIERMARK IN DER PERSON VON dem Eso-Beauftragten Dr.
Roman Schweidlenka patzt Human Way Dr. Franz Hörmann hier an, schreibt Gauper und
bittet: Ich ersuche Euch diesem Herren unter xx@xxx.xx Eure Meinung über die
jetzige Zeit und die Veränderung zu schreiben. Ich danke ich Euch dafür. [Quelle]
Zu dieser Sache gibt es auch ein PDF-Dokument, in dem
Gauper an Schweidlenka appelliert: Lernen Sie Geschichte Herr Dr.
Historiker. [Quelle]
Gauper ist gewiß ein kühner Geist. Die Gleisdorfer SPÖ war ihm einst schon zu
eng. Also wechselte er zu den Gleisdorfer Grünen. Auch dort fand er keine
Erfüllung, was ihn zum Piraten werden ließ: Bis zum Landesparteitag im April
geben Rößl, Gauper und Pacanda den Piraten ein Gesicht und führen den Protest gegen das
politische Establishment an. [Quelle]
(Quelle: Facebook)
Weitere Berichterstattung führt zur Annahme, daß ihn die Piraten dann gefeuert haben.
Am 15.4.2012 postete Christine Côte auf Facebook: Die Piratenpartei muß Gernot
Gauper ausschließen. Dazu stellte sie eine Graphik mit dem Satz:
Parteiwanderer Gernot Gauper ist am 20.3.2012 v.d. Piraten gegangen word (sic)
[Quelle]
Dazu besteht auch eine eigene Facebook-Gruppe, die frei einsehbar ist: [link]
Zugegeben, ich habe auch noch besseres zu tun. Aber die pittoresken Auftritte des Gernot
Gauper und die Serie von Drohungen, mit denen er mich bisher verwöhnt hat, wecken mein
tieferes Interesse.
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