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Neue Kunst | Alte Orte

Nicht bloß Österreich, ganz Europa erlebt seit geraumer Zeit eine neue Landflucht. Weltweit wandern Menschen in die Ballungszentren ab. Das hat sehr unterschiedliche Gründe in einer komplexen Verflechtung von Ursachen und (Rück-) Wirkungen.

Dieses umfassende Kräftespiel zeigt natürlich auch längst in unserem Alltag Wirkung. Allein die aktuelle steirische Verwaltungsreform hat über die forcierte Zusammenlegung von Gemeinden so machen Konflikt entfacht und spürbar gemacht, welche Emotionen und welche Ereignisketten dadurch angefeuert werden.

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ROLAND UND GEORG GRATZER

Die „Neuen Medien“ und das Ausrufen der „Informationsgesellschaft“ haben zwar Distanzprobleme im realen Raum neu geordnet, haben aber nicht dazu geführt, die alten Denkmuster bezüglich „Zentrum/Provinz“ zu suspendieren. Die Veränderungsschübe der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, daß abseits des Landeszentrums oft sehr interessante Häuser leer stehen.

Was tun mit dem Leerstand?

Wie so viele andere kleine Ortschaften in Österreich leidet auch die Region Anger-Puch unter der Absiedlung von Geschäften aus den Ortskernen. Die neuen Zentren liegen meist außerhalb des Ortes. Der Grund dafür ist die Parkplatzsituation und der Wunsch, alles was man braucht, an einem Platz zu finden. Zusätzlich dazu wandern immer mehr Menschen ab und lassen einen leeren Ort zurück.

Die negativen Folgen dieser Entwicklung sind unverkennbar: Leer stehende Geschäftsflächen an den kulturell wichtigsten Plätzen der Ortschaften. Gratzer und Gratzer haben schon vor einiger Zeit begonnen, sich dieses Themas anzunehmen; und zwar über künstlerische Zugänge und Strategien, die sie im „KOMM.ST Festival“ bündeln.

Das „KOMM.ST Festival“ versucht seit Beginn diesem Trend entgegen zu wirken. Viele der Ausstellungs-Orte sind ehemalige Geschäfte, die im Festivalzeitraum zum Beispiel zum ersten Mal seit rund 20 Jahren wieder begehbar sind.

Diese Session im Rahmen der Diskursreihe „talking communities“ ist komplementär zu den beiden anderen Abenden angeordnet, wo es einerseits mit dem Künstlerinnen-Duo Ursula Kiesling und Maki Stolberg um deren Erfahrungen mit Aktionen im öffentlichen Raum geht, wo es andererseits mit Kunstsammler Erich Wolf ganz grundlegende um die Frage „Warum Kunst?“ geht.

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