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In der Hitze der Nacht
Fineartprint, 2010 - Format: 100 x 150 cm
Von Franz Sattler
Das Bild stammt aus dem gleichnamigen Film und
wurde für meine Serie "Déjà-vu" angefertigt. Die im Film behandelten Themen
haben mich in einer besonders negativen Weise berührt. Rassismus gegen Schwarze, Ku Klux
Klan-Mentalität, das Milieu und Flair der Südstaaten, Zynismus und politisches
Unvermögen werden mit enormer Dichte und Aussagekraft dargestellt.
Die für mein Bild ausgewählte Szene bringt jene
Dynamik der Aggression und diese nächtliche Fiebrigkeit zum Ausdruck. Hinzu kommt noch
der imposante rote "Straßenkreuzer". Die Tatortdarstellung wird durch die
Überstrahlung der Autoscheinwerfer, das magische nächtliche Blau und den aufwirbelnden
Staub, was in Summe Tempo suggeriert, erhöht.
Action (in diesem Fall kriminelle) und Autokult
stehen hier im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass quer
durch die Filmgeschichte speziell die "Bösen Buben" mächtige Nobelkarossen mit
außerordentlicher Motorisierung bevorzugen. Damit werden auch Klischees bedient:
Statussymbol, Ego-Bestätigung, Faszination und Rausch der Geschwindigkeit. Bei
Gangsterfilmen legitim, um der Polizei zu entkommen. Ein "Puch-Auto", das
durchaus meine Sympathien hat, würde da nur in einer Komödie zum Einsatz kommen. Es hat
gegenüber "ausgewachsenen" Autos sowohl optisch als auch leistungsmäßig
nichts zu melden.
Eigentlich plagt uns in diesem Zusammenhang schon
lange eine paradoxe Situation. Es werden einerseits Automobile mit überdimensionierten
Motoren, mit mächtigen PS-Stärken produziert und auch gerne gekauft. Die Nachfrage
bestimmt den Markt. Andererseits ist die Höchstgeschwindigkeit mit 130 km/h limitiert.
Alles darüber ist: "Schneller als die Polizei erlaubt". Fazit: Es handelt sich
hier um permanente Übermotorisierung. Dazu kommt in naher Zukunft das Szenario des
Verkehrsinfarktes. In großen Metropolen gegenwärtig, wird diese Problematik auch uns
erreichen.
Das Thema Mobilität wird uns weiter
beschäftigen. Der Benzinpreis tut es schon. Vielleicht bekommt die klassische Aussage
"Gut zu Fuß" eine neue Bedeutung. Aber bis dahin werden wir uns weiter jenseits
jeglicher Logik fortbewegen, was wiederum durchaus Spaß macht.
+) Die Karte
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