Automobile sind wie die Garderobe oder unsere Schuhe. Wie
ziehen sie über. Manchmal bloß aus praktischen Erwägungen, im Rahmen von
Alltagsbewältigung. Manchmal aber, um ein Statement abzugeben.
So sind Automobile eben nicht nur Gebrauchsgegenstände, sie
sind auch Statussymbole, "Sehnsuchtsmaschinen", überdies mythische Objekte und
Artefakte unsere Sozial- wie Kulturgeschichte.
Deshalb behandeln wir solche Themen in unserem "Kuratorium für triviale Mythen"
und beziehen sie in unsere Auftritte ein.
Wir konnten diesen 1930er Ford Model A zeigen, Nachfolger der
legendären "Tin Lizzy", für viele Jahre stilprägend.
Weitgehend gerade Bleche sind meistens ein Hinweis auf
Fahrzeuge, die für den Kriegseinsatz gebaut wurden, was robuste Bauart und möglichst
simple Produktionsmethoden verlangt. Dieser unrestaurierte 1943er Ford LKW war einst gegen
die Nazi-Horden im Einsatz und diente uns als Buffet-Wagen.
Die "Ponton-Karosserie" ist typisches
Nachkriegs-Design. Ausgestellte Kotflügel wurden integriert, auch auf kleinen
Bodenplatten entstand so etwas mehr Raum und Komfort. Für Leute meiner Herkunft war
freilich so ein 1959er Ford Anglia damals noch unerschwinglich.
Lee Iacocca erschütterte 1964 die Automobilwelt mit einem
Lifestyle-Produkt aus der Marketing-Abteilung. Der Ford Mustang wurde als "Pony
Car" zu einer Stil-Ikone. Anfangs klassisches Zweitauto in Suburbia,
schließlich ausgegorene Macho-Maschine, die es im Muscle Car-Segment zu einem
grimmigen Ruf brachte.
Martin Krusche
Die Dokumentation
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