kunst O.ST: aktuell #9

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Kunsthistorikerin Mirjana Selakov (links, neben Regina Peier) ist weiter auf ihrer Gesprächstour durch die Region. So soll das Ereignis "pomale" auch eine inhaltliche Konsolidierung erfahren, ohne daß die einzelnen Beiträge eng an ein "zentrales Konzept" angepaßt werden müßten. Es geht in diesem Prozeß eher darum, bei den verschiedenen Projekt-Teilen jene Aspekte herauszuarbeiten, die als ein Gemeinsames betont werden können.

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Das Gesicht von Frida Kahlo an der Hand von Regina Peier ... Hintergründe, Einflüsse, prägende Motive ... daraus ergibt sich keineswegs zwingend eine unmittelbare Wirkung auf das jeweils aktuelle Werk. Das sind eher Aspekte eines geistigen und kulturellen Klimas, in dem die erheblichen Vorleistungen anderer Kunstschaffender Gewicht haben. Es geht um die Ideen, Bilder und das Gedankengut, von denen wir umgeben sind.

Cut!

Es ist unter Kunst- und Kulturschaffenden recht beliebt darüber zu klagen, daß einem Wege verstellt seien, weil "andere" sich auf unredliche Art Vorteile verschaffen würden. Da ist von "Freunderlwirtschaft" und von "Beziehungen" die Rede, von all dem, was einem an quasi schicksalshaften Verhinderungen der eigenen Karriere einfallen mag.

Ich halte es für vorteilhaft, statt dessen die Kräfte darauf zu verwenden, den "Kulturbetrieb" sehr konkret kennen zu lernen und damit zu arbeiten: Was sind seine Regelwerke? Was sind seine formellen Agenturen und Instanzen?

Wer ist wofür zuständig und wann muß was getan werden, um mit verschiedenen Einrichtungen ins Geschäft kommen zu können?

Im "Statistischen Jahrbuch 2006" beginnt das für uns hauptsächlich relevante Kapitel mit folgendem Absatz:

>>Kultur ist nach der Österreichischen Bundesverfassung Landessache. Die STATISTIK AUSTRIA ist daher bei der Erstellung einer Kulturstatistik zum größten Teil auf die freiwillige Mitwirkung der verschiedensten öffentlichen und privaten Stellen angewiesen.<< [Quelle]

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Hobbyisten brauchen sich solchen Fragen freilich nicht zuzuwenden, denn ihre private Existenz enthält meist alle wichtigen Grundlagen für ihre künstlerischen Aktivitäten. Höher Ansprüche an das eigene Umfeld verlangen dagegen Professionalisierungsschitte. Dazu gehört, daß man sich möglichst klar macht, womit man es zu tun hat; daß man also seine Gegenüber genauer kennenlernt, statt über "die Politik" oder "die Beamten" zu lamentieren. Wichtige Quellen sind downloadbar. (Siehe den Quellen-Link oben.)

Cut!

Apropos Hintergründe und Strukturen! Im aktuellen Eintrag des Projekt-Logbuchs von "next code" gibt es einen Hinweis auf die Studie >>Fördersummen von Stadt / Land / Bund – „etablierte“ Institutionen und „freie Szene“ im Bereich der Bildenden Kunst im Vergleich<< von der IG Kultur Steiermark. Eine nützliche Orientierungshilfe.

Cut!

Wie schon mehrmals erwähnt, "kunst O.ST" lebt ganz wesentlich davon, daß die hier engagierten Leute auch ihre ganz eigenen Wege gehen. Gerade durch die Aspekte der Eigenständigkeit, der Autonomie (= sich selbst seine Regeln geben), kann dieses "größere Ganze" an Stabilität gewinnen.

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Linda Maria Schwarz (Mitte) war inzwischen mit einem Bühnenbild beschäftigt. Sie gehört zum "pomale"-Teilprojekt "next code: cruise" wie auch Renate Krammer.

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Krammer zeigt momentan eine Ausstellung unter dem Titel "Die Poesie der Linien" im "Bildungshaus Mariatrost". Und Martin Krusches aktuelle Arbeit ist nach Slowenien nun in Italien angekommen.

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Die "Three Letters To The Past" hängen zur Zeit in Gorizia (Kulturni Center Lojze Bratuz), der letzten Station einer Serie zum Thema "Krieg und Frieden, Erinnerungen und Denkmäler)", kuratiert von Monika Ivancic Fajfar.

Cut!

Da die vormalige "Energieregion" zwischen Gleisdorf und Weiz nun eine "leader plus-Region" der EU geworden ist, erscheint es nützlich, sich die grundlegende Orientierung dieses Programmes gnauer anzusehen:

· Der territoriale Ansatz: Die Strategieentwicklung orientiert sich an den besonderen Gegebenheiten, Stärken und Schwächen eines Gebiets, das sich durch ein gewisses Maß an sozialer Zusammengehörigkeit, gemeinsamer Geschichte und Tradition sowie durch ein Bewusstsein gemeinsamer Identität auszeichnet.

· Der Bottom-up-Ansatz: Damit ist die Einbeziehung der lokalen AkteurInnen, der gesamten Bevölkerung sowie der sozialen und wirtschaftlichen Interessengruppen und öffentlichen und privaten Einrichtungen in die Entscheidungsfindung gemeint.

· Der partnerschaftliche Ansatz: Plattform und Motor der lokalen Entwicklung ist die lokale Aktionsgruppe -- ein Zusammenschluss von Partnern aus öffentlichen und privaten Sektoren, die im Rahmen ihrer Partnerschaft eine gemeinsame Strategie und innovative Maßnahmen entwickeln und umsetzen.

· Der Innovationswert der Aktionen: Innovation heißt sowohl Erstmaligkeit als auch Hebelwirkung für dauerhafte Veränderung. Innovation ist somit mit Übertragung und Vernetzung eng verbunden.

· Der multisektorale Ansatz: Es geht nicht um noch so gescheite Einzelaktionen, sondern um die Integration von Aktionen in ein koordiniertes Gesamtkonzept, das neue Möglichkeiten für die lokale Entwicklung eröffnet.

· Vernetzung und grenzübergreifende Zusammenarbeit: Die Bildung von Entwicklungspartnerschaften und -netzwerken zwischen AkteurInnen unterschiedlicher ländlicher Regionen ist, falls sie gelingt, so anspruchsvoll wie veränderungswirksam. Dieses Handlungsprinzip wird von vielen VertreterInnen der Kommission als die eigentliche Quelle des "europäischen Mehrwerts" der Politik für den ländlichen Raum angesehen.

· Dezentrale Management- und Finanzierungsmodalitäten: Die Spielräume für die Eigenverantwortung der lokalen Partnerschaften und programmverantwortlichen Stellen sind durch die Verfassungen der jeweiligen Mitgliedsstaaten zu sehr geprägt, als dass sich hier ein auch nur halbwegs einheitliches Bild ergeben hätte. In einigen Ländern (Irland) und Regionen (Spaniens, Italiens) jedenfalls verwalten die lokalen Partnerschaften den Globalzuschuss, was für die lokale Governance eine völlig neue Qualität bedeutet.

[Quelle]


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