(marienkirchenschokolade) seite #14Greifbarer
Renovierungsbeginn
Was bewegt
Privatpersonen, sich für den Erhalt eines Gleisdorfer Baudenkmals aus der Barockzeit zu
engagieren? (Es geht um die Marienkirche.) Es muß neben rein religiösen ideelle,
genauer: kulturelle Gründe haben. Da ist ja von keinem Zweckbau die Rede, der
bewirtschaftet werden könnte.
Historiker Robert F. Hausmann ist ein
Angelpunkt" dieses Geschehens. Verschiedene Institutionen und Privatpersonen
sind gefordert, rund 500.000 Euro für die dringend notwendige Renovierung der
Filialkirche" aufzubringen. Dieser Bau mit seiner Peripherie war einst nicht
bloß Gotteshaus, sondern auch das, was man heute ein soziokulturelles Zentrum"
nennen würde.
Robert F. Hausmann (links)
und Alois Kowald
Hier liegt vielleicht eines der Motive für diese
gemeinsame Anstrengung: Der greifbare Anlaß für soziales Handeln, das sich nicht vom
Staat abhängig macht. Das hat natürlich auch eine fachliche Ebene, welche Gottfried
Greiner vom Bauamt der Diözese Graz-Seckau bei einem Themenabend im Pfarrzentrum
darlegte. Dechant Alois Kowald betonte die spirituelle Bedeutung eines Bemühens, in dem
der Mensch sich über Banales hinaushebe: Wir sind auf Transzendez angelegt, auf
das, was Materielles übersteigt."
Aber das muß eben auch gelegentlich in
Geldbeträge übersetzt werden. Rund 30 Prozent der nötigen Kosten für die erhaltenden
Maßnahmen, immerhin eine halbe Million Euro, wird von der Pfarre aufgebracht. Weitere
dreißig Prozent tragen die zugehörigen Gemeinden bei. Für ein übriges Drittel setzt
man auf Spenden und bemerkenswerte zehn Prozent werden die Marienkirchenschokoladen"
aus christines ideenwerkstatt" hereinspielen. (Bis heute wurden 41.754
Stück verkauft.)
Diese bunten Kuriositäten sind ihrerseits Anlaß
für ein beachtliches Engagement einzelner Personen und Gleisdorfer Firmen. So hat etwa
Frau Emma Rath vom Alpenverein" im Alleingang zirka 1.800 Schokoladen unter die
Menschen gebracht. Bei Plautz, Mörath und anderen werden die Sammlerstücke ebenfalls
angeboten.
Bürgermeister Peter Schiefer aus Nitscha konnte
als Privatperson über ein von ihm veranstaltetes Konzert 1.400,- Euro einbringen.
Gleisdorfs Kulturreferent Alois Reisenhofer lukrierte über ein Adventkonzert etwa 6.000,-
Euro für die Renovierung. Er merkte lächelnd an: Wenn wir hundert Jahre lang
immer ausverkauft sind, bringen wir den ganzen Betrag auch zusammen."
Christine Hausmann
In der zweiten Maihälfte beginnen die
Renovierungsarbeiten, bei denen historische Bautechniken und langlebige Materialien zur
Anwendung kommen. Ende Oktober dieses Jahres soll die Aufgabe bewältigt sein.
core
| reset | mail
1410 |