MKL Journal #43 | 23. August 2009[übersicht]
Das "Bilder-Akkordeon" und ein
kleiner "Hüpf-Zeichner" ... Es sind eigentlich eher Situationen, denn Dinge,
die mit "Social Machines" zu bezeichnen wäre. Nicht diese oder jene
spezielle Geräte-Art. Relationen eher als Zustände. Der Verlauf von Zustandsänderungen
...
Der elektrische Hamster, dessen
"Blick" Ergebnisse auf einer Leinwand zeigt und Menschen anregt, ihm etwas
vorzuhüpfen, damit er reagiert. Das Maschinchen löst Emotionen aus, hat aber selbst
natürlich keine.
Am "Reactable" bleibt für etliche
Zeit unentschieden, ob ein Mensch der Maschine oder die Maschine dem Menschen folgt.
Wer hat nicht schon Leute gesehen, die sich in
den Reaktionen ihrer geliebten Haustiere spiegeln mögen? Es ist ebenso naheliegend, sich
in seinen Werkzeugen zu spiegeln ... wenn auch manchmal mehr als irritierend.
Höhlen und Tunnel als anheischige Metaphern.
Ich habe dieses kuriose Wort aus der Lektüre alter Romane behalten. "Sich
anheischig machen". Wie sich unsere Begriffswelten stets verschieben. Und
manchmal, ich hab das hier schon skizziert, greifen Romane der Zeit vor, bieten uns
Begriffswelten an, die später teilweise in das Alltagsleben übernommen werden.
Es ist recht merkwürdig, daß das Kunstfeld
so gerne als "Orchideen-Fach" oder "Wellness-Zone" aufgefaßt wird,
als ein "Dekorationsgeschäft", deren Akteurinnen und Akteure froh sein sollten,
daß man ihnen was zu fressen gibt.
Doch woher beziehen wir denn jeweils die
Sichtweisen und Vorstellungen, um uns ein Bild von der Welt zu machen? Ich meine jene
Ansichten, die einer Überprüfung standhalten, nicht jene, die uns von Werbebüros und
auf dem Boulevard angedient werden ...
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