MKL Journal #38 | 20. Juli 2009

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Im populären Actionfilm "I, Robot" heißt es an einer Stelle, da sei immer ein "Geist in der Maschine", es käme zu "unerwarteten Protokollen". Es waren auf jeden Fall stets romantische Motive in der Trivialliteratur zu finden, die schließlich in unser Alltagsverständnis von Computersystemen eingingen.

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Birgit Gasteiger

Birgit Gasteiger hat gerade einen "reactable" in Arbeit, man sieht ein Stück der Kiste rechts im Hintergrund. Das Innenleben ist komplex, aber richtig knifflig wird es erst bei Fragen der EDV zur Steuerung der ganzen Geschichte. (Stichwort "Schwarmtheorie".)

In ganz anderen Zusammenhängen stehen Arbeiten von Kirsty Boyle. "Karakuri" ist ein japanisches Wort für die Fertigkeit mechanische Puppen herzustellen.

Diese Fertigkeit geht traditionell auf das 18. Jahrhundert zurück und ist in Publikationen aus dieser Zeit beschrieben: "Karakuri kinmoukagamikusa" (1730) und "Karakuri-zui" (1798).

Gegenwärtig wird dieses Thema auch den Fragen nach einem Zusammenleben mit Robotern gewidmet:

"Central to the Karakuri philosophy is concealment of technology, to evoke feelings and emotions and a sense of hidden inner magic."

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Die Australierin Kirsty Boyle [link] ist momentan, wie auch die Schweizerin Effi Tanner,  "ArtistInLab". Sie repräsentiert eine Kombination von künstlerischen und technischen Kompetenzen, die in dieser Art des Zusammenhanges ganz allgemein immer noch nicht angemessen wahrgenommen werden.

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Kirsty Boyle

Da sind also künstlerische Intentionen, die sich hier einerseits auf eine Jahrhunderttradition stützen, andererseits diesen jungen Paradigmawechsel mitnehmen. Hardware und Software. Zur klassischen Mechanik hat sich nun schon etliche Jahrzehnte der elektronische Bereich durchgesetzt, die Genres vermischt und verschmolzen, was bedeutet: Zu den "konkreten Maschinen", deren Funktion sich in ihrer Bauweise abbildet, kamen diese "abstrakten Maschinen", welche ihre Funktionen aus der Software beziehen.

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Effi Tanner

Gasteiger, Tanner, Boyle, sie flanieren gewissermaßen durch diese Komplexitäten, lassen ihre Werke nicht durch Zurufe an externe Fachkräfte entstehen, sondern stecken bis zu den Ellbogen in dieser verwirrenden Mischung an physischem Zugriff und nobler Distanz, die ein Algorithmus ausdrückt, mit dem komplexe Maschinensysteme gesteuert werden. Wie komfortabel, daß ich als Betrachter von Ergebnissen all das nicht durchschauen muß ...

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