a) Zu GO
BEST: Open space Konferenz, gemeinsam neue Beschäftigung in Landwirtschaft, Tourismus und
Kultur 2005:
Im letzten großen regionalen Planungsvorhaben innerhalb der Oststeiermark war die Kunst
völlig ausgeblendet. Weiters war
b) die Kultur zuerst bloß als Teil der
Tourismusagenda verstanden worden, ist schließlich vollkommen aus den Arbeitskreisen
herausgefallen. Dem gegenüber haben Kunst- und Kulturschaffende der Region keinerlei
erkennbare Initiative gesetzt, um dieser kulturpolitischen Weichenstellung andere Impulse
zu geben.
c) Was Ende der 1970er als neues soziokulturelles
Phänomen in Österreich entstand und in den 1980ern erhebliche Wirkung entfaltete,
nämlich ein landesweites Netz sogenannter Freier Kulturinitiativen, hatte
Ende der 1990er seinen Zenith merklich überschritten und zeigt sich seit den 2000ern
vielfach ohne relevante Kraft, neue kulturpolitische Wege zu entwerfen.
d) Das Übergewicht des Zentrums Graz gegenüber
seiner Peripherien hat sich in den genannten Prozessen nicht nennenswert
ändern/entkräften lassen.
e) Die sogenannte Freie Medienszene
hat außerdem (was besonders kurios ist) Ende der 1990er in der Steiermark kaum Kraft
gezeigt, sich über das Zentrum hinaus in die Peripherien zu entfalten. (Obwohl gerade
durch das Internet und durch den Fall des Radiomonopols exzellente Optionen greifbar
wurden.)
f) Eine fragmentierte und teils auch zerstrittene
Initiativenszene konnte dem konventionellen Kulturbetrieb in den
Regionen letztlich nur wenige Impulse geben.
g) In dieser weithin feststellbaren Fragmentierung
fielen engagierte Kunstschaffende mitunter den selbst erzeugten Legenden zum Opfer.
Stereotypen á la Wir sind Individualisten, keine Herdenwesen. Wir
sind ja keine Geschäftsleute. Ich bin kein Vereinsmeier. Ich bin
kein Buchhalter. Wir sind keine Manager. trüben die Perspektiven
für notwendige Professionalisierungsschritte. Dabei verschwimmen sinnvolle
Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Profis und Hobby-Liga, was
manche Projekte belastet.
h) So haben viele Aktive eine eigene
Professionalisierung ausgeschlagen und ihre Lebens- wie Arbeitsbedingungen zusätzlich
geschwächt, indem sie für Kardinalsünden des Metiers sehr anfällig
blieben. Damit meine ich, daß unzählige auch gute und stabile Projekte letztlich
scheiterten, abbrachen, weil wesentliche AkteurInnen mit Neid (um Gelder) und Eifersucht
(um prominente Positionen) nicht zurecht kamen.
i) Es gibt außerdem in der Region keine
übergreifenden kulturpolitischen Konzepte, ja meist nicht einmal kohärente Konzepte für
einen einzelnen Ort.
j) Das Thema Kultur war zu lange bloß
in der Zuständigkeit von Tourismus-Managern und Werbetextern.
k) In diesem Zusammenhang ist auch festzustellen,
daß eine wenigstens kursorische Kenntnis der realen kulturellen Wurzeln und Hintergründe
der Region den meisten Officials fehlt. (Beispiel: Kurt Weber als prominente
Größe der steirischen Moderne, das Grazer forum stadtpark wurde
formell in Weiz gegründet etc.)
Aktionsprogramm Achse 4 LEADER [link]
Kulturfokus Energie-Region [link]