kunst ost (presse-spiegel) 2012:
texteStetig
entwickelt sich die regionale Identität
Eine Gruppe Kulturschaffender lud zur Debatte. Ist
regionale Identität eine Illusion? Diese Frage wollte das Team von KWW"
(Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft) bearbeiten. Die Kooperation der Vereine kunst
ost" (Energie-Region") und bluethenlese"
(Vulkanland") absolvierte damit ihre zweite Station im Rahmen einer
längerfristigen Serie.
Der Abend wurde im Haus der Firma KWB" (St.
Margarethen) realisiert, wo Hausherr Erwin Stubenschrott betonte, daß die
Identitätsfragen sich für ihn über die Aufgabenstellungen des Betriebes ergeben
würden, was auch bedeutet, die wirtschaftliche Situation der nächsten Umgebung im Auge
zu behalten.
Von links: Kurt Winter, Werner
Höfler, Karl Bauer, Iris Absenger-Helmli
und Gerhard Flekatsch in drr Debatte zu Fragen der regionalen Identität
Kurt Winter von der Wirtschaftskammer legte die
Komplexität der Fragen eines Interessensausgleichs dar, weil Wirtschaftstreibende doch
eine Summe von höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten seien, die sehr vielfältige
Prioritäten verfolgen würden. Landwirt Werner Höfler, Bürgermeister von Hofstätten
a.d. Raab, schilderte den Kontrast zwischen agrarischer Welt und den großen Betrieben,
die in seiner Gemeinde ansässig sind.
Der Gleisdorfer Gemeinderat Karl Bauer betonte die
Notwendigkeit, dem Kulturbereich mehr Augenmerk zu widmen, denn da würden Fragen mit ganz
anderen Mitteln bearbeitet als in den eingesessenen Gremien. Sandra Kocuvan von der
Kulturabteilung des Landes Steiermark erzählte von ihren Erfahrungen mit dem
Kunstfestival regionale" und LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli skizzierte
die sehr komplexe Kommunikationssituation, in der sie die höchst unterschiedlichen
Interessenslagen verschiedener regionaler Instanzen zu moderieren habe.
Künstler Gerhard Flekatsch führte durch diesen Abend, an
dem dann auch mit dem Publikum der Stellenwert Kunstschaffender in diesen Zusammenhängen
debattiert wurde. Gesamt erschien deutlich, daß regionale Identität" ein
Überbegriff ist, welcher ein sehr kontrastreiches Kräftespiel umfaßt, kein bestimmter
Zustand, sondern eher ein permanenter Prozeß, der ausdrückt, wie sich gut eingeführte
Ansichten mit neuen Anforderungen vertragen.
Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft
im Internet: http://kww.co.at
Erschienenen in der
WOCHE vom 1. Februar 2012
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