kunst ost (presse-spiegel) 2011:
texteApril als Festival
In Gleisdorf wurde
gerade das vierte April-Festival" eröffnet und führt mit einer Serie von
Veranstaltungen durch mehrere Gemeinden der Energie-Region". Bei diesem
kulturellen Akzent unter dem Titel elektrisiert" versammelt die soziokulturelle
Drehscheibe kunst ost" wieder eine Reihe höchst unterschiedlicher Kultur- und
Kunstschaffender.
Künstlerin Irmgard
Hierzer in den Ordinationsräumen von Dr. Georg Kurtz
Der aktuelle Themenhorizont ist ein Auftakt, die
Region zu durchleuchten. Es geht um Gegenwart und historische Hintergründe zwischen
agrarischer Welt und High Tech, diesmal mit Bezug auf den Jahrhundert-Ingenieur Nikola
Tesla, von dem etliche Grundlagen zur Elektrifizierung der Welt stammen.
Kulturmanagerin Nina Strassegger-Tipl eröffnete
die Veranstaltung in den Räumen der Buchhandlung Plautz. Sigrid Meister, Kustodin des
"MIR", führte das Publikum dann durch die Stadt zu den einzelnen Stationen, wo
in Schaufenstern und Geschäften die höchst kontrastreichen Arbeiten zu diesem Tag
der Kunst" nun noch einige Wochen zu sehen sind.
Fotograf Franz Sattler vor
einem Gemälde von Michaela Knittelfelder-Lang
Jedes Jahr finden neu kreative Menschen temporär
zu einem Kollektiv zusammen, um sich einer Themenstellung zu widmen, die diesmal den
Möglichkeiten zwischen trivialen Mythen und realen Strategien der
Krisenbewältigung" gewidmet ist. Gerade in diesen Tagen hat das Motto des
April-Festivals" besonderes Gewicht: Es geht gewissermaßen und die
Praxis der Zuversicht."
Dabei findet man Werke, die teils dem Bereich des
Kunsthandwerks zuzuordnen sind, oder Beispiele der Voluntary Arts" ergeben. Das
Museum im Rathaus" bietet ein ausgereiftes Beispiel dessen, was bei kunst
ost" als location crew" eingeführt wurde. Irmgard Hierzer, Michaela
Knittelfelder-Lang, Renate Krammer und Christian Strassegger haben völlig autonom zu
einem gemeinsamen Statement der Gegenwartskunst gefunden. Ihr Bogen von ernstem
Themenbezug und feinem Humor darf als wegweisend für die weitere Arbeit der Drehscheibe
kunst ost" betrachtet werden.
Kulturmanagerin Nina
Strassegger-Tipl (links) und Künstlerin Renate Krammer
vor der Galerie einraum"
Zum Abschluß des Tagesprogrammes bot Werner
Hierzer vom Marionettentheater Schloss Schönbrunn" ein Stück der Magie seiner
Fertigkeiten als Puppenspieler. Gleisdorfs Kulturreferent Alois Reisenhofer zeigte sich
vergnügt von Vielfalt und Qualität der Beiträge. Durch eine Kombination der Bemühungen
von Privatpersonen, Geschäftsleuten und einiger Gemeinden der Kleinregion
Gleisdorf" war dieses Festival möglich geworden, obwohl gerade der Kulturbereich um
die letzte Jahreswende sehr drastische Kürzungen hinnehmen mußte. Damit läßt
kunst ost" herkömmliche Fördermodelle hinter sich und erprobt neue
Kooperationsformen.
Erschienenen in der
WOCHE vom 30. März 2011
[Eintrag] [Übersicht]
start | home
| mail
1811 |