gleis 29: ungarn Izabella Szantenje
Nein, sie hat keinen österreichischen Paß, dafür müßte
sie die Staatsbürgerschaft ihrer Heimat ablegen. Die Lehrerin Izabella Szantenje stammt
aus Ungarn. Ihre Familie gehört der bäuerlichen Welt an, was vor allem bedeutet: Viel,
viel arbeiten. Sie ist mit einem Rumänen verheiratet und repräsentiert eine jener
29 Kulturen (die österreichische eingeschlossen), welche man in Gleisdorf findet, wenn
man sich aufmerksam umsieht.
Izabella Szantenje brachte Musik aus
ihrer Heimat, Wein aus dem eigenen Weinberg und hausgemachtes Gebäck zu ihrem Vortrag
über unseren Nachbarn Ungarn.
Szantenje hat im Literaturcafé der Stadtbücherei
Gleisdorf den ersten von mehreren Abenden gestaltet, durch die sich das Projekt Gleis
29 nach außen öffnet. Ein Netzwerk engagierter Frauen erschließt hier, worauf
keine Gesellschaft verzichten kann: Jene menschliche Vielfalt, aus deren Kontrasten
soziale und kulturelle Qualitäten entstehen, durch die ein Land eigentlich erst reich
wird; wie es Österreich schon einmal gewesen ist. Nämlich Ende des 19. Jahrhunderts, da
Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst aus den vielen Ethnien des Hauses Habsburg geschöpft
haben.
Aber auch heute besteht dieser Reichtum durch Vielfalt,
selbst mitten in Gleisdorf. Man muß es eben wahrnehmen und schätzen können. Das Projekt
Gleis 29 ist einer grundlegenden sozialen Bedingung gewidmet: Durch
persönliches Kennenlernen von Menschen verschiedener Kulturen können
Unterschiedlichkeiten als gemeinsamer Schatz entdeckt werden.
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