the long distance howl, konvergenz, stuff #13, splitterwerk
Das Innenaußen
[SPLITTERWERK]
Wir denken nicht nur in Sätzen, sondern auch
in Bildern und in Emotionen. "Seine Gedanken ordnen" ist ungefähr eine
Gegenposition zum absichtslosen Schauen. Das wird gesamt manchen gezähmten
Menschen eventuell nicht geheuer sein. Sie träumen dann mitunter von so obskuren
Möglichkeiten wie dem "Querdenken", was die Vermutung nahelegt, daß
man in einer Art "geradlinigem Denken" zuhause ist. (Es bleibt mir ein
Rätsel, wie denn sonst das Denken "quer" sein können.)
In der Grazer Dependance des SPLITTERWERK
ist nun ein Zimmer freigemacht worden, um als Denk- und Möglichkeitsraum verfügbar zu
sein. Das heißt ungefähr, Denken bekommt eine außerkörperliche Peripherie.
Naja, das klingt etwas merkwürdig, wenn ich meinen Satz nun betrachte. Auch meine
Notizhefte sind eine außerkörperliche Peripherie meines Denkens.
Bleiben wir also bei a) dem Notizheft
und b) dem Zimmer. Was aber die gezähmten Menschen angeht, muß ich
nicht spekulieren. Dazu hat uns Immanuel Kant im Aufsatz "Beantwortung der Frage:
Was ist Aufklärung?" schlichte Klarheit angeboten:
"Aufklärung ist der Ausgang des
Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen,
sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese
Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der
Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch
der Aufklärung."
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[Stuff] [Das Kunstsymposion] --
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