the train: locomotion 52 / notizenIch weiß gar nicht, wer die
Debatte über Kunst angezettelt hatte. Naja, ohne so eine Debatte kanns hier auch gar
nicht gehen, die muß man eigentlich nicht anzetteln, weil sie nie weg ist. Auf einem
Nebenschauplatz flüsterte mir Ivan zu: "du tust manchmal zu viel und alles auf
einmal. alle meine server sind weiblich (die miss linux), also schön langsam ;-)"
Ich hatte mich irgendwie in der Mailingliste verheddert und Streß verursacht.
Während Jürgen Kapeller in der Kunstdebatte
anmerkte: "ich werd nur ein bisserl vorsichtig bei globalen skalen a la "man
.... heutzutage". meine erfahrung ist, das man als "man" grundsätzlich
für sich oder umgekehrt für den "gegner" spricht und die eigene ansicht
dadurch oft "über die dinge" stellt...." Rechts: Kapeller nach Vogeltanz ...
Parallel hatten wir auch noch kurz eine Krüppel-Debatte.
Was ich hier nicht schnoddrig abhandeln mag. Sollte eventuell ein bedacht angefaßtes
Thema sein. Werden. Da gibts ja durchaus Diskussionsbedarf.
Ich hatte irgendwo gefragt: "was an nicht besonders
markt- oder publikumsfaehigem soll aufgrund WELCHER kriterien gefoerdert werden?" |
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Da kam von Monika ein Statement, das ich
hier hereinnehmen will, weil ich denke: Da möchte ich mal inhaltlich weiter machen.
Nachdem ich eh vor hab, ein paar Autobahnparkplätze zu bespielen, könnte DAS ein guter
Impuls dafür sein.
Rechts: Mokre nach
Vogeltanz ...
Mokre:
Nun ja, ich denke eigentlich, dass es einen recht breiten konsens darueber gibt, dass die
politischen ziele von kulturfoerderung sich aus den notwendigkeiten eines demokratischen
staats ableiten lassen sollten. Und ich denke, da gibt es, grob gesagt, drei
argumentationsmuster:
1. es geht darum, was die mehrheit der bevoelkerung will.
Selbstverstaendlich sehr problematisch, fuehrt jedenfalls zur foerderung von mainstream
und kulturellem erbe. (es ist ja so, dass kunstsubvention eine umverteilung von
steuergeldern von den aermeren zu den reicheren darstellt, weil ja zweitere das angebot in
anspruch nehmen. |
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Und da gibt es empirische untersuchungen,
dass etwa theater-nichtbesucherInnen durchaus mehrheitlich fuer theatersubventionen sind,
weil sie gut finden, dass es das gibt, stolz darauf sind, oesterreich kulturnation etc.
aber da geht es natuerlich um die theater, die sie kennen - staatsoper, burgtheater etc.)
2. kunst und kultur dienen der repraesentation und
festschreibung nationaler identitaet. Fuehrt wesentlich zur foerderung von grossen museen,
opern, erhaltung des kulturellen erbes etc. (wir sollten ja nicht vergessen, dass diese
flagschiffe offensichtlich in ganz hohem masse nicht marktfaehig sind und enormes
oeffentliches geld brauchen, auch wenn sich dauernd besucherInnenstroeme durchwaelzen)
3. kunst als teil einer kritischen demokratischen
oeffentlichkeit, als anregung oder durchfuehrung von diskurs, als form der infragestellung
hegemonialer konzepte ...
Georg merkte an:
"ps. martin, gerade klingelt die leibhaftige leiblichkeit bei mir an der tür - der
hunger. wie wär's mit einer express-taube aus gleisdorf? ich weiss, dass du deine
belegten brote für die reise schon geschmiert hast. ;-)"
Wir behalten ja die wesentlichen Dinge im Auge ...
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