the train: locomotion 44 / notizen
Ivan Redi [Dienstag, 15. März 2005 14:58] stellt
fest:
ich wollte die "in-between" diskussion eher auf
mathematik und logik verlagern, denn gegen der philosophie habe ich ja keine chancen ;-)
diese problematik ergibt sich aus der unschärfe der
sprache oder des filmes (besser gesagt der geschichte die dahinter steckt) oder anderen
"älteren" medien. ein beispiel: "der barbier einer stadt rasiert alle
männer die sich nicht selber rasieren. aber wer rasiert den barbier? wenn er sich selber
rasieren würde kann er nicht, und wenn er es nicht tut dann muss er!", oder
"ein zu hälfte gebautes haus ist auch ein zu hälfte nicht gebautes haus", oder
"der odyssee reparierte sein altes schiff. er tauschte einen planken mit einem neuen,
dann noch einen, und noch einen... ab wann hatte er einen neuen schiff?". etc...
die fuzzy logic, und auch quantum computing, helfen uns
diese fragen zu beantworten ohne in das "in-between" fluchten zu müssen. denn
es ist auch meiner meinung dass es um die GLEICHZEITIGKEIT geht. besonders in der netzwelt
und auch im design untersuchen wir, ORTLOS architects, sogennates SYNCHRONES arbeiten. im
gegensatz zu asynchronen, wie zb. mail, collaboratives arbeiten an einem plan mit
versionkontrolle (CVS) und so weiter.
das heisst das die dinge kein anfang und kein ende haben,
sondern sie sich immer in der mitte befinden und somit zu jedem zeitpunkt aktuell sind -
wenn man es möchte (das ist auch einer der schwerpunkte bei der researcharbeit A.N.D.I.
wenn wir von einem >current node< sprechen). dafür ist eine gigantische
rechnenleistung notwendig, die wir uns von quantum computing und nano technologie
erwarten. also es ist immer alles und zwar in der gesamten komplexität - keine
dekonstruktion mehr notwendig!
und man muss die dinge nicht auswendig lernen, denn es geht
NICHTS VERLOREN.
ich möchte da der begriff freiheit aufgreifen. den laut
wilhelm humboldt "erinnert man sich an die freiheit, nur dann wenn das gefühl
vorhanden ist das die vermisst wird". so ist es im architektur- und weltdesign für
mich im moment. wir sind nicht frei! deshalb auch bei mir die grundlegende suche nach
neuem code eine obsession geworden ist. und das ist wichtig: mit dem paradigma des
computereinsatzes in der architektur behauptete man die "befreiung" zu erfahren,
nur die sprache und ihr code blieben die gleichen (da kann ich auch beispiele nennen). es
scheit mir so als ob man einen behinderten von den zwängen des rollstuhles befreite!!!
so martin, du kommst mit bob dylan, und ich mit the police: "i send my message in a
bottle" - S.O.S. (Strategic Operational Systems) - ein neuer
begriff.
Der Krusche [Mittwoch, 16. März 2005 08:40]
>>laut wilhelm humboldt "erinnert man sich an die freiheit, nur dann wenn das
gefühl vorhanden ist das die vermisst wird".<<
ha! das ist hinterhaeltig. aber die praktische erfahrung laesst ahnen: ist die freiheit
da, wird sie selbstverstaendlich. und wir vergessen sogar leicht darauf, dass sie was
entropisches hat.
weil immer noch gilt, um das zynische auschwitz-motto zu wenden: nicht *arbeit macht
frei*, sondern *freiheit macht arbeit*.
[...]
hmpf! auch da verstehe ich noch nicht, was mit *freiheit*
gemeint sein koennte - selbst der vermeintlichen. weil ich bei solchen debatten doch
wissen will: freiheit wovon?
>>es scheit mir so als ob man einen behinderten von den zwängen des rollstuhles
befreite!!!<<
das sind so phantasmen. aber vielleicht ist das eine grundlegende KULTURLEISTUNG, zu der
wir uns aufraffen zu einer art *freiheits-ideologie*, die es uns erleichtert, die realen
gefaehrdungen zu ertragen..
>>so martin, du kommst mit bob dylan, und ich mit the police: "i send my
>>message in a bottle" - S.O.S. (Strategic Operational Systems) - ein neuer
>>begriff.<<
worauf ich zu van morrison zurueckschwenke, auch um das mit der *freiheitskultur* zu
illustrieren:
Sometimes we know,
sometimes we don´t.
Sometimes we give,
sometimes we won´t.
Sometimes we´re strong,
sometimes we´re wrong,
sometimes we cry.
also:
technik der zuversicht?
gestaltung der zuversicht?
denn das muss ja eine engagierte planung wohl sein: eine annahme, dass man auf bestehndes
nun eine bessere, angemessenere antwort formulieren koenne.
>>denn auch (urbane) raum und zeit hängen nicht mehr zusammen.<<
DAS finde ich SEHR interessant und wuerde gerne genaueres darueber erfahren.
:-))
m.
(Zwischendurch war mal kurz "prof. gemma gassi"
als Adressat aufgetaucht, was mich an "Local task" erinnert hat.)
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