locomotion: dokumentation #7 / emil gruber Ein
Reise-Epitaph in vier Akten
Akt I
Abfahrt: Auszüge aus Johann Gottfried Seume Spaziergang nach Syrakus 1803
Graz ist eine der schönsten großen Gegenden, die ich bis jetzt gesehen habe
das
Schloss, auf einem ziemlich hohen Berge, sieht man sehr weit
als ich oben in das
Schlosstor trat, stand ein Korporal dort und pfiff mit großer Andacht eines der besten
Stücke aus der Oper "die Krakauer", welche die letzte Veranlassung zum Ausbruch
der Revolution in Warschau war
. Die Gefängnisse des Schlosses sind jetzt voll
Verbrecher, die mir mit ihren Ketten entgegenklirrten
die Grazer sind ein gutes,
geselliges, jovialisches Völkchen; sie sprechen im Durchschnitt etwas besser deutsch als
die Wiener
. Hier mache ich, wenn du erlaubst, wieder eine Pause und lasse meine
Hemden waschen und meine Stiefel besohlen
von Graz aus war es sehr kalt und ward
immer kälter.
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Akt II
Unterwegs: Hommage an Robert Gernhardt
Die große Menge wird mich nie begreifen.
Die Pfeifen.
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Akt III
Ankommen: Aus Clive Barker Jenseits des Bösen
Er sammelte Erfahrungen, stets nur eine, wenn er auf der einen Seite ins Leben von
Menschen trat und es auf der anderen wieder verließ, so dass sie besessen oder weinend
oder tot zurückblieben. Er folgte jeder Laune, folgte seinem Instinkt, und das geheime
Leben wurde ihm in dem Augenblick offenbar, wenn er eine Stadt betrat.
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Akt IV
Heimfahren: Haiku von Issa (1763-1827)
Auch wohlwollend betrachtet:
Das Gesicht im Spiegel
zeigt kalte Züge
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