the train: locomotion 25 / notizen

Sonntag, 20. Februar 2005, 12:22, und der Krahberger mag den Vilem Flusser nicht. Der Vilem Flusser ist tot. Es wird ihm also wurscht sein:

"da waeren wir also wieder im mainstream des neumedialen diskurses , der letztendlich allgemein auf systemtheorie hinauslaeuft, angelangt.
so als ob es die krise der new oekonomy nicht gegeben haette, die sich in der zwischenzeit in war oekonomy verwandelt hat. virillio, flusser, open source. alles da"

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Krahberger: "Auf Schiene"

Aber ich weiß zufällig: Kant ist auch tot. Und Krahberger meint, man solle sich sowieso nicht auf Kant beziehen. Na gut. Laß ich es. Krahberger weiter:

"apropos. das open source concept wurde 1992 von robert d. steele in zusammenarbeit mit dem pentagon im Open Sources Symposion, kurz OSS vorgestellt, in bewusster anlehnung an OSS Office of Strategic Services, der vorlaueferorganisation der CIA.
darueber berichten alvin und heidi toffler in ihrem 1993 erschienenen buch >ueberleben im 21.jahrhundert< als kuenstlerische berater fungierter barlow und rheingold. the new congress of freedom :-)
im zentrum sitzt die >spinne< und wird von der >schwarmintelligenz< kostenlos mit information versorgt." [...]

Purkarthofer erwidert am Sonntag, 20. Februar 2005, 13:08: "ja und?". Purkarthofer meint öfter mal "ja und?". Und diesmal:

"ja und? Es klingt fast so als ob hier Open Source als eine Entwicklung der CIA ausgeben werden soll? Aber bevor ich das unterstelle, wollte ich nochmal nachfragen, weil es wiedermal eine nette Verschwörung wäre und an dieser Stelle sollte man den Vogeltanz wieder ins Rennen holen, der kann da sicher weiterhelfen."

Was daran rührt, daß Vogeltanz und Krahberger sich zu früherer Gelegenheit so manches "ja und?" zugeworfen hatten. Bloß ein wenig anders fomuliert ... gewissermaßen. Purkarthofer weiter:

"warum sollte sopen source ein demokratisches system sein? es war immer eine technische beschreibung. bei der gpl z.b. handelt es sich um ein rechtliches mittel, um die mitarbeit von vielen an einem produkt gewährleisten zu können und zu verhindern dass wenige damit geld verdienen bzw. die weiterarbeit am produkt verhindern. insofern könnte Open Source Software wohl eine utopie eines demokratischen systems darstellen. was aber oft verwechselt wird und dann zu grosser enttäuschung führt. Open Source ist nicht Politik, sie könnte ein Modell abgeben. Aber solange Politiker und Ökonomen in Militärhubschraubern nach Davos gerattert werden um dort ihre proprietäre Politik vorzustellen, wird "Open Source Politik" nur eine marginale Rolle spielen. Was Open Source Politik allerdings sein kann, das muss mir selbst erst jemand erklären. Bitte :-)"

Man ahnt, da könnten wir jetzt eine Neigungsgruppe einrichten, den Jungs Leberwurstbrote, Thermoskannen mit Tee und Schlafsäcke bereitlegen ...

... das ist doch ein interessanter Purkarthofer-Satz: "aktuell gibt es keine meinungsmachende medien im netz, die das ganze netz (ca. 600 millionen user) erreichen."

Lassen wir nochmal Vogeltanz durchschimmern (Ha! Es macht Spaß, Redakteur zu sein!):

"und was soll der ruf nach vogelsang. m.p. neigt offensichtlich zur rabiaten tourrette fraktion, so ihm eine einschaetzung nicht passt. grazer hobelwerkstaette und philosophieren mit dem hammer, ganz wie damals in der haringschen schnapsbude ..." (Krahberger, Sonntag, 20. Februar 2005 14:07)

Was ich da mache, korrespondiert ein wenig mit dem ebenso legendären wie unzurechnungsfähigen "Gonzo-Journalismus", den Hunter S. Thompson populär gemacht hat. Bis er sich letzte Woche aus einer Faustfeuerwaffe an irgend eine empfindliche Körperstelle schoß. Worauf ich irgendwo im Web zu lesen bekam: "Wahnsinn! Hab gestern grade noch einen Artikel von ihm gelesen."

Tja. Autoren. Legen manchmal noch was zu lesen vor, ehe sie sich mit einer Faustfeuerwaffe auf irgend eine empfindliche Körperstelle schießen. Faustfeuerwaffe. Das wurde in diversen Berichten so betont. Vielleicht waren ja seine Arme zu kurz, um eine gegen den Kopf gerichtete Schrotflinte abzufeuern. Also, das ist mir nun wirklich totaaal wurscht, womit sich Hunter S. Thompson das Leben aus dem Leib geschossen hat.

Hunter S. Thompson / Las Vegas ... Liegt las Vegas in Kalifornien? Purkarthofer legte am Sonntag, 20. Februar 2005, 15:14, die Wuchtel so auf, daß sie Richtung Kalifornien getreten werden konnte:

"Die Industrialisierung etwa war straff organisiert und durch und durch zentralistisch und so hätte sich auch die Arbeiterschaft entsprechend straff und zentralistisch organisiert. Die Arbeits- und Produktionsbedingungen in der heutigen Wirtschaft wiederum würden ebenfalls entsprechende Protestformen hervorbringen und zwar solche, die sich durch /Organisation in Netzwerken, räumliche Mobilität und zeitliche Flexibilität/ auszeichnen und keiner zentralen Lenkung mehr bedürfen. ..."

Einschub an Wissenswertem:

"open source ist natürlich ein gesetzlich anerkanntes urheberrecht wie zum beispiel das copyright. Das bekannteste Lizenzierungsmodell für Software - die GPL - regelt ganz klar die Distribution, die Weiterbearbeitung und Kopierrechte, die Nutzungsrechte und die kommerzielle Verwertung. Das Konzept der Authentizität im Sinne von Autorenrecht wird dabei zugunsten des Konzepts der kollektiven Autorenschaft ausgewechselt. Allein die Art der Produktivität wird dabei in Frage gestellt." (Purkarthofer)

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Krahberger lieferte dann einiges zu
"Gemeinschaftskonzept der Californian Ideology"
"The Californian Ideology"

Mario Purkathofer am Montag, 21. Februar 2005, 11:44:
"Die kalifornische ideologie war eine gehypte version von utopie die vorzugsweise im WIRED publiziert wurde und mit der DOTCOM BUBBLE geschichte wurde."

Und am Ende einer ziemlich ausführlichen Mail:
"wer arbeitet hat weniger sex" aus: philosophie insolventer möbelschreiner

Martin K.


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